Schneenacht verzaubert Insellandschaft

Für die Jahreszeit recht früh wird Sylt seit einer Woche von Tieftemperaturen heimgesucht. Mit bis zu minus 4 Grad Celsius bläst der Nordwind hier kälter als an allen anderen Orten der Republik. Gestern Nacht führte das zu erheblichem Schneefall.

Heute morgen präsentierte sich das Eiland bei schönstem Sonnenwetter im vorweihnachtlichen Winterkleid.

Lothar Koch im Nordtour Magazin

Sylter Natur und Erlebnisführer

Am 18.08.2012 | 18:00 Uhr berichtete das Nordtour Magazin des NDR über NatürlichSylt:
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Hintergrundinfos des NDR (gekürzt): Auf Sylt gehören Promis, Polohemd und Porsche zum Straßenbild. Dass die Insel aber viel mehr als das ausmacht, zeigt der Natur-Erlebnisführer von Lothar Koch.

Sylt – die Insel der Reichen und Schönen. Wo Promis flanieren und Polohemd und Porsche zum Straßenbild gehören. Soweit das Klischee. Sylt ist aber viel mehr als das. Lothar Koch will mit seinem neuen Buch weg vom Schicki-Micki-Image der Insel. Er sagt: Wer nach Sylt kommt, um mit dem Auto zwischen List-Vegas und der Sansibar hin und her zu pendeln, hat die Insel nicht richtig kennengelernt. Deshalb hat er einen Reiseführer geschrieben, in denen nicht Wellness, Bars und Restaurants im Vordergrund spielen, sondern die Natur. Die Nordtour begleitet Lothar Koch auf einer Fahrradtour, die er auch in seinem Buch vorschlägt. Von der Braderuper Heide im Osten der Insel geht es an die Westküste nach Wenningstedt und von da aus in den Norden nach Kampen. Außerdem geht es zu einer kleinen Reise in die Vergangenheit. Wer weiß schon, dass Sylt bereits vor mehreren Tausend Jahren von Menschen bewohnt wurde? Eine Tour zwischen alten Friesenhäusern, geschützter Dünenlandschaft und idyllischer Heide.

Die Stationen:

Braderuper Heide:

Die Braderuper Heide ist ein Naturschutzgebiet auf 180 Hektar Fläche. Die Landschaft ist geprägt durch eine Geest-Heidelandschaft mit malerischem Wattblick. Seit 1979 steht die Braderuper Heide unter Naturschutz. Radfahrer können zwar durch die wenigen Gassen Braderups fahren, die von imposanten Reetdach-Häusern gesäumt sind, die Braderuper Heide selbst kann man allerdings nur zu Fuß erwandern.

Wer mehr über die Umwelt und die Naturschutzgebiete der Insel erfahren möchte, kann in Braderup das nahe gelegene Naturzentrum der Naturschutzgemeinschaft Sylt e. V. besuchen: Naturschutzgemeinschaft Sylt e. V.

M.-T. Buchholz-Stich 10aÖffnungszeiten:

April – Oktober: montags bis samstags von 10.00 bis 18.00 Uhr.

Denghoog:

Das etwa fünfeinhalb Tausend Jahre alte Denghoog ist eines der bedeutendsten Hünengräber Nordeuropas. Es wird auch als Pyramide des Nordens bezeichnet, weil die Menschen der Jungsteinzeit hier tonnenschwere Findlinge aufeinandersetzten. Dabei richteten sie die Graböffnung so aus, dass zur Wintersonnenwende das Licht durch die enge Graböffnung auf den Spiegelstein im Innern der Grabkammer fällt. Der Denghoog befindet sich in Wenningstedt neben der Kirche und kann zwischen April und Oktober besichtigt werden.

Geöffnet ist er samstags, sonntags und an den Feiertagen von 11.00 bis 17.00 Uhr sowie im Winter nach Absprache mit dem Heimatverein Söl’ring Foriining:

Söl’ring Foriining

Kliffkieker:

Wo heute das Restaurant Kliffkieker am Wenningstedter Kliff steht, stand 1919 ursprünglich das Strand-Café. Die Sturmfluten spülten immer mehr von dem Kliff fort, so dass zunächst das Strand- Café und später in den 1980er- Jahren auch der Kliffkieker vom Absturz bedroht waren. Mit Küstenschutzmaßnahmen wie Sandvorspülungen und Bepflanzung des Kliffs hat man mittlerweile den weiteren Abbruch des Kliffs stoppen können. Im Kliffkieker finden sich viele alte Fotos und Zeitungsartikel über die Geschichte des Standorts am Wenningstedter Kliff.

Kliffkieker, Strandstraße 28, Wenningstedt

Tel. (0 46 51) 4 28 31
E-Mail: info@kliffkiekersylt.de

Das Buch:

Der Reiseführer „NATÜRLICH SYLT“ von Lothar Koch kostet 22,90 EuroNatürlich Sylt: Der Natur-Erlebnisführer von Lothar Koch

Geschichte, Ökologie und Schutzgebiete der Insel Tourenvorschläge für Radfahrer und Wanderer
Mit über 120 Fotos und Karten / 248 Seiten / Flexocover Feldhaus Verlag Hamburg
Preis: 22,90 Euro
April 2012
ISBN 978-3-88264-531-6

 

Sylter Norddörfer setzen auf Rangerin

Für die Sylter Norddörfer Wenningstedt, Braderup und Kampen hat die neue Naturschutz-Rangerin Henriette Eberlein ihren Dienst angetreten. Sie soll seitens der Gemeinden am Strand und in anderen Naturgebieten, die nicht ausreichend von Naturschutzorganisationen betreut werden können, für die Einhaltung naturschutzrelevanter Bestimmungen sorgen.  An erster Stelle geht es um die Erinnerung von Gästen mit Hund, ihre Vierbeiner im Zaum zu halten und sich an die Regelungen für Hunde an den Stränden und Naturschutzgebieten zu halten. Aber auch das Betreten und lagern in den Dünen wird ein Thema für die Rangerin sein. Obwohl Frau Eberlein im klassisch „American Rangeroutfit“ daherkommt, ist sie nicht bewaffnet und wird auch nicht mit Law and Order Maßnahmen vorgehen, sondern eher mit entwaffnendem Charme und freundlicher Überzeugungsarbeit. Bitte unterstützen sie die gut gemeinten Ratschläge und Hilfestellungen der Rangerin im Gelände, falls Sie mal angesprochen werden- gerade auch wenn Sie einheimisch sind! Hier können Sie im SyltTV die Sylter Rangerin im Einsatz bestaunen:

 

Ausschüsse votieren gegen Strandrestaurant in Rantum

Gestern kamen der Umwelt- und Bauausschuss der Gemeinde Sylt, sowie der Ortsbeirat Rantum und ExpertInnen aus Verwaltung und Landschaftszweckverband in öffentlicher Sitzung zusammen, um über einen Antrag des ISTS (Insel Sylt Tourismusservice ) zur Umsetzung des Strandversorgungskonzeptes

unverbauter Strandübergang: ein sinnliches Naturerlebnis!

in Rantum zu beraten. Nach einem kurzen Ortstermin am Strand-übergang Rantum Nord auf Höhe des Tui- Dorfhotels wurden die Beratungen im Westerländer Rathaus fortgesetzt.

Die Ausschüsse empfehlen dem Sylter Gemeinderat nach einer eingehenden Diskussion per Abstimmung unter dem Strich eine deutlich abgespeckte Lösung (Variante 2), nämlich lediglich die Einrichtung einer Grundversorgung (WC, Kurkartenkontrolle und Kiosk) statt dem Neubau eines Bistros auf maximal 300 qm Grundfläche. Ein wesentlicher Grund für das Scheitern einer grossen Lösung, dürfte auch das völlig ungeklärte Parkplatzproblem sein. Auf Nachfrage hatten die Planer der Gemeinde keine Lösung für ein  erhöhtes Verkehrsaufkommen parat, das durch die Einrichtung einer Strandgastronomie erfahrungsgemäß zu erwarten ist. Schon jetzt herrscht akute Parkplatznot in der nahegelegenen Siedlung am Sandwall. Nächste freie Parkflächen wären erst beim relativ weit entfernten Meerkabarett/Syltquelle zu finden, die jedoch vor allem diesen Einrichtungen dienen. VertreterInnen des Landschaftszweckverbandes erklärten, dass durch die Widmung eines Teils des betroffenen Dünentals zum Nationalen Naturerbe dort die Einrichtung von Parkflächen nahezu ausgeschlossen sei.

Zur Abstimmung standen drei Varianten, die einen bereits verabschiedeten Beschluss der Gemeinde ausfüllen könnten, nämlich die Möglichkeit der Einrichtung einer neuen „Strandversorgung“ durch den ISTS an diesem Übergang. Ähnlich wie am Roten Kliff in Kampen ist der Neubau von Gebäuden am Strand oder in der Dünenlandschaft sehr umstritten. Während Befürworter auf maximale Dienstleistung  für Touristen durch Bereitstellung einer hohen Dichte von Restaurants plädieren (Variante 3, 300 qm Fläche für Strandresrtaurant und Grundversorgung), wollen die Projektgegner eine weitere Bebauung von Natur und Landschaft ausserhalb bestehender Bebauungsgebiete verhindern (Variante 1, ausschlieslich Grundversorgung ohne Kiosk).

Die Strandversorgung ist im Naturschutz-und FFH Gebiet Rantumer Dünen , unmittelbar an der Grenze zum Nationalen Naturerbe Rantumer Dünenlandschaft geplant. Aus Sicht der Unteren Naturschutzbehörde käme, wenn überhaupt, nur eine Einrichtung an dem seeseitigen oder strassenwärtsgelegenen Dünenfuß, aber nicht, wie ursprünglich von der ehemaligen Gemeinde Rantum favorisiert, auf dem gemeindeeigenen Grundstück auf der gewachsenen Düne in Frage. Gegen den seeseitigen Baukörper sprechen jedoch Küstenschutzargumente und landschaftsästhetische Gesichtspunkte. Im Verlauf der Diskussion wurde vor allem der grundsätzliche Bedarf für einen Kiosk, bzw. ein Strandbistro in Frage gestellt, befinden sich doch drei Restaurants und zwei Kioske in unmittelbarer Nähe (Richter´s, Tui Dorfhotel, Tiroler Stuben). Zudem existieren in Rantum bereits vier alt-eingesessene Strandrestaurants (Sansibar, Seepferdchen, Tadjem Deel und Strandmuschel).

Das Votum der Ausschüsse wird jetzt dem Hauptausschuss und Gemeinderat der Gemeinde Sylt als Empfehlung vorgelegt. Die Gemeinde kann grundsätzlich einer Bebauung grünes Licht geben, ist aber nicht verpflichtet die maximalen Möglichkeiten des Strandversorgungskonzeptes auszuschöpfen. Ein abschliessendes Ergebnis ist noch äusserst ungewiss, da die ehemalige Gemeinde Rantum vor Jahren bereits weitreichende Versprechungen an ein Rantumer Unternehmer-Duo gegeben hatte („Gewinner“ eines überstürzt terminierten  „Ausschreibungswettbewerbes“ für eine Strandversorgung). Es stehen jenen gegenüber vertragliche Verpflichtungen im Raum, die ggf. eingeklagt werden können. Die Unternehmer haben bereits erhebliche Summen in die Vorplanung investiert.

Vorschlag des Autors: Die Gemeinde sollte die kleinste Lösung (Variante 1 oder Null-Lösung) beschliessen, die bestehende Nutzung des Dünentals mit unnötigen Parallelwegen und ungeordneten Strandkorplagerflächen sinnvoll reduzieren und renaturieren und den betroffenen Unternehmern eine Alternativmöglichkeit bieten: zum Beipiel eine angemessen dimensionierte Restauration am Rantumer Seglerhafen mit Blick auf den Nationalpark Wattenmeer.

Lothar Koch

 

Strandversorgung Kampen: Diskussion um´s Rote Kliff dauert an.

kampen
Mit Sorge betrachtet der Naturschutz auf Sylt die Umsetzung des sogenannten „Strandversorgungskonzeptes“, das von den Sylter Gemeinden bereits seine Zustimmung erhalten hat. Dabei geht es darum, Ver- und Entsorgungseinrichtungen, sowie Eventflächen an Stränden und Übergängen zu regeln. Die Gemeinden und der Kreis Nordfriesland haben eine „Maximal-Liste“ dazu aufgestellt, also einen Rahmenplan, über den in Zukunft nicht hinausgebaut werden darf. Der geht Naturschutzverbänden stellenweise jedoch schon zu weit. “ Es wäre eine Horrorvision, wenn an jedem der 148 Strandübergänge eine Toilette mit Pommesverkauf errichtet würde“ so die Meinung eines Gastbeitrages dazu in der Sylter Rundschau. Eine seit langem schwelende Diskussion gibt es vor allem um Planungen, die seitens der Gemeinde Kampen eine Ver-und Entsorgungseinrichtung im Naturschutzgebiet Rotes Kliff beinhalten (s. Zeichnung, Quelle shz). Grund dafür ist die Sorge um den Erhalt des Inselcharakters und eines bundesweit bedeutenden Naturdenkmals, welches das Rote Kliff bei Kampen darstellt. „Alles was von Menschenhand vor dieses Monument gestellt wird, ist eine Beleidigung für´s Auge und mißachtet die naturhistorische Bedeutung dieses einzigartigen Sylter Wahrzeichens.“, sagt der Sylter Biologe und Autor von „Natürlich Sylt“ Lothar Koch.

Seit geraumer Zeit wird in Runden Tisch Gesprächen nach Lösungen gesucht, die sowohl Naturschutzverbände als auch Gemeindevertreter mittragen können. Eine Umsetzung wird nach Aussage der Bürgermeisterin Kampens jedoch erst frühstens 2013 zu erwarten sein.

Was ist Ihre Meinung dazu?

Bitte mailen Sie Ihren Kommentar an info@natuerlich-sylt.com, oder schreiben Sie ihn direkt hier in den blog.

Vielen Dank,

Lothar Koch