Kegelrobben machen Schlagzeilen als Top Prädatoren

Als ich 1988 meinen Dienst bei der Schutzstation Wattenmeer antrat, waren Kegelrobben selbst für Küstenkenner weitgehend unbekannte Wesen am Deutschen Wattenmeer.

 

Jungtier auf dem Weg zur Aufzuchtstation, Foto: L.Koch

Im Winter nach dem Seehundsterben, 1989, läutete die Tierart dann auf der Sylter Südspitze ihren medialen Auftritt ein. Der Fund eines kleinen, weissen Robbenkindes kurz vor Weihnachten am Strand der bekannten Urlaubsinsel, machte schnell Schlagzeilen. Wir von der Schutzstation wurden auf die Robbenart erstmals aufmerksam und holten Erkundigungen, bis hin nach Schottland ein, wo die Kegelrobben mit fast 100 000 Tieren zuhause waren. Wir lernten, dass Kegelrobben in den Wintermonaten Jungtiere zur Welt bringen und in den ersten Tagen das kalte Wasser meiden, um nicht nicht auszukühlen. Letztendlich stellte sich heraus, dass die Robben eine kleine Wurfkolonie von 20-30 Tieren auf dem Jungnamensand, einem Aussensand vor Amrum gebildet hatten, wo sie zwischen November und Februar in den folgenden Jahren jeden Winter bis zu einem Dutzend „Kegler“ zur Welt brachten. Wir hatten es also mit einer „neuen Art“ im Nationalpark Wattenmeer zu tun, die hier nicht nur Durchzügler war.

Flexible Ruhezone für Kegelrobben in Hörnum

Dementsprechend wurden Schutzmassnahmen eingeleitet. Wohl wissend, dass die Art zum Werfen auf überflutungssichere Plätze angewiesen ist, setzten wir die zeitweise Sperrung der Südspitze Sylts (auf ca. 1,5 km Strecke) im Naturschutzgebiet Hörnum Odde durch und begleiteten die Maßnahme mit intensivster Öffentlichkeitsarbeit (Dauerbewachung der Abgrenzung und Infogespräche mit Spaziergängern in zwei kalten Wintern mit täglich 8-10 Personen von Sonnenauf-untergang). Das schlug erneut Wellen in Presse, Funk- und Fernsehen, nicht zuletzt weil die Gemeinde Hörnum gegen die Maßnahme vor das Oberlandesgericht zog- und verlor.

Einige Jahre später wechselte der Schutz vom Bewachen einer Dauerruhezone (die war von Orkanen weggespült worden) zur Wurfzeit, auf das Prinzip der „flexiblen Ruhezone“. Das heisst, es wurden nur noch Kegelrobben vor freilaufenden Hunden und ihren Besitzern geschützt, die, meist nach Sturmfluten, irgendwo anlandeten und sich ausruhen wollten.

Inzwischen sind die Kegelrobbenbestände im internationalen Wattenmeer auf über 4000 Exemplare deutlich angewachsen. Die Kolonie am Jungnamensand konnte sich wegen Erosion der Aussensände nicht deutlich vergrössern, dafür richteten sich die Kegelrobben aber ausgiebig auf der Helgoländer Düne und der Kachelotplate bei Juist ein. Auch die schon länger bestehende Kolonie bei Terschelling in Holland wuchs und wuchs.

Foto:Schutzstation Wattenmeer

In den letzten Wochen machten die Kegelrobben ganz neue Schlagzeilen-diesmal nicht als zu schützende Tierart, sondern in ihrer Eigenschaft als grösstes Raubtier des Wattenmeeres: Von Helgoland wird von einer Kegelrobbe berichtet, die gern mal einen Seehund verspeist-eindrucksvolle Unterwasseraufnahmen kursierten in den Medien. Und an der niederländischen Küste machten Wissenschaftler die Kegelrobbe als „Mörder“ von Schweinswalen dingfest. Sie analysierten zahlreiche Totfunde von Kleinwalen und nahmen DNA-Proben aus Fleischwunden, die die Tiere aufwiesen. Und, Voila, der Täter konnte per genetischem Fingerabdruck überführt werden: es fand sich zweifelsfrei Kegelrobbe-DNA in den Wunden. Laut Hochrechnung sollen bis zu 18% aller Schweinswaltoten auf das Konto der Robbenart gehen. Die Stellnetzfischerei wird deswegen jedoch nicht entlastet. Sie übertreffen den natürlichen Räuber noch mit 20 % Beifang. Ausserdem ist die Wahrscheinleichkeit groß, dass die Kegelrobben nur in einer starken Nahrungskonkurrenz-Situation auf Schweinswaljagd gehen. Diese Situation könnte gerade in den niederländischen Gewässern gegeben sein. Dort ist der Schweinswal mit über 40 000 Tieren die häufigste Meeressäugerart, aber auch die Dichte von Kegelrobben ist hier verglichen mit deutschen Kolonien, relativ hoch und wächst pro Jahr mit einer 15% Rate. Wenn dann noch die Nahrungsfische wegbrechen, avanciert die Kegelrobbe zum Top-Prädator an der Spitze der Nahrungskette. Ob ihr das gesundheitlich gut tun wird ist unwahrscheinlich. Innerhalb mariner Nahrungsketten steigen die Schadstoffwerte nach oben um Potenzen. Schweinswalblubber kann also ganz schön heftig belastet sein. Ab einem bestimmten Schadstoffwert werden weibliche Kegelrobben unfruchtbar, wie Studien aus der Ostsee zeigten.

Lothar Koch

Tolle Bilder einer aktuellen Kegelrobbengeburt auf der holländischen Insel Vlieland gibt es hier 

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Lothar Koch

Wer wird Millionär?- Sechs ringen um das höchste Amt auf Sylt

Isch kandidiere! Quelle:Sylter Rundschau

Isch kandidiere!
v.l.o.:Reinartz,Pauli,Schmidt,
Ballentin,Wagner,Häckel
Quelle:Sylter Rundschau

Die gestrige „Elefantenrunde“ der Kandidaten für das Sylter Bürgermeisteramt fand im Grossen Kursaal Westerland statt und war in vielfacher Hinsicht aufschlussreich.

Die beste Nachricht zuerst: Es versammelten sich fast 800 Bürger im Zuhörersaal. Wer hätte gedacht, dass das politische Interesse unter der Inselbevölkerung doch so groß ist?!

Karsten Kock, der bekannte RSH-Radiomoderator, führte professionell und mit viel Witz durch das über dreistündige Programm, in dem der Souverän, also der gemeine Wähler, alle sechs Kandidaten nochmal hinsichtlich ihrer Spontanität und Persönlichkeit kennenlernen sollte. So ging es also auch weniger um harte, inhaltlich- programmatische Verlautbarungen und Streitkultur, als vielmehr um die persönliche Schwingung jedes einzelnen Kandidaten vor grossem Publikum.

Kock versuchte, nicht nur mit Fragen zur Inselpolitik, sondern auch mit anderen Mitteln die Kandidaten aus der Reserve zu locken. Beispielsweise liess er Zettel ziehen, mit Fragen wie: Wenn Sie ein Tier, eine Blume, ein Gewürz, ein Werkzeug, ein Schreibgerät, eine Fernsehserie, oder eine Farbe wären, was wären Sie dann? Oder: Sie bekommen als Bürgermeister 10 Millionen Euro in die Hand- was machen Sie damit?

Die Antworten und die Art und Weise, wie sie beantwortet wurden, liessen Zwischentöne im allgemeinen Wahlkampfgetöse hör- und sichtbar werden.

So fühlt sich Dr. Gabriele Pauli nach eigener Aussage als Füchsin, während Bernd Reinartz  als „mittelscharfer Senf“ daherkommt. Nikolas Häckel findet sich irgendwo zwischen Sonnenblume und Schraubendreher wieder, und Robert Wagner als reich gedeckter Esstisch. Lars Schmidt sieht sich als sturmgepeitschte Öljacke an der Computertastatur und Polizist Markus Balentin identifiziert sich mit „Baywatch“.

Auf die „10 Millionen Frage“ gingen fast alle Antworten in Richtung Rettung der Sylter Geburtenstation und Ankauf von mehr  Wohnraum für Sylter. Nur Nicolas Häckel will jeden Cent komplett in die Verwaltung stecken.

Bei mir persönlich kamen die Kandidaten so rüber:

Dr. Gabriele Pauli- die Blenderin: (Fürth) Die Diskrepanz zwischen dem ihr nachgesagten Ruf als kompetente Medienfrau und ihrem tatsächlichen Auftreten, kam mir auch bei dieser dritten Veranstaltung mit ihr, die ich verfolgte, wieder in den Sinn. Bei genauem Zuhören und näherem Hinschauen, bleibt von der scheinbar glanzvollen  Politikerin und schlauen Füchsin nicht viel mehr übrig, als sich wiederholende Phrasen und nettes Geplauder. Die in der Presse veröffentlichten, ganz offensichtlich auf „jung“ bearbeiteten Portraitfotos deuten in dieselbe Richtung: Mehr Schein als Sein.

Nikolas Häckel- der Verwalter: (Kronshagen,Sylt) Ein Lächeln wie eine Sonnenblume, ein Denken wie ein Schraubendreher. Er würde die Gemeindeverwaltung straff nach seinem Gusto organisieren- leider ist nichts von kreativen Visionen zu spüren- aber der Mensch (die Bürger) lebt ja bekanntlich nicht vom Brot ( verwaltet werden) allein.

Markus Ballentin- der Farblose: Der Kandidat aus Köln hat gute Absichten und einen interessanten Backround als Stratege aus einer grossen Polizeiorganisation. Auch seine Idee, ein familienorientiertes Gesamtkonzept für Sylt zu erarbeiten, ist nicht verkehrt. Doch für ein Bürgermeisteramt, das auch weit über die Insel strahlen soll, kommt er mir zu farblos rüber. Pluspunkt: er war der Einzige! der das Stichwort Natur-und Umweltschutz konkret erwähnt hat.

Lars Schmidt- der Nervige: Lars Schmidt (Sylt) überraschte durchaus positiv mit seinen  wohl durchdachten Thesen zur Inselentwicklung, seinem Sinn für Humor und seiner engagiert kämpferischen Art des Vortrages. Der Mann kann sicher Leuten so lange auf die Nerven gehen, bis er bekommt was er will- und das meine ich gar nicht negativ. Aber genau deshalb gehört er nicht auf den Stuhl des Bürgermeisters, sondern als „Nervling“ in den Gemeinderat.

Robert Wagner- die kämpferische Frohnatur: (Aachen) Wenn er ein Eßtisch wäre, wäre er wohl ein runder Tisch. Keinem der KandidatInnen gelang es so perfekt, die Lacher ganz positiv auf seine Seite zu bringen. Der Aachener Karneval liegt ihm irgendwie im Blut. Er kam sehr authentisch und glaubwürdig rüber. Nicht zuletzt weil er den Mut hatte, vor versammeltem Wahlvolk schonmal, wie einst der regierende Bürgermeister von Berlin, seine homophile Ausrichtung offenzulegen. Er will es jetzt wirklich – das Amt. In Sachen Natur-und Umweltpolitik braucht es noch etwas Nachhilfe. Wagner hat sich freigeschwommen und kommt offenbar an, ohne einer bestimmte Seilschaft auf der Insel Rechenschaft abliefern zu müssen.

Bernd Reinartz- der Besonnene: Der sylter Rechtskanzlei-Mitarbeiter präsentierte sich als ruhiger Verwalter ohne grosses Charisma und eigene Vision. Die Visionssuche will er den Bürgern überlassen. Erfahrung im Führen einer grossen Mitarbeiter-Schaar bringt er nicht mit, dafür aber seinen Fanclub aus der CDU, die ihm dann später sicher „helfen“ werden. Wenn er in Zukunft seinen Senf dazu gibt, wird der allenfalls mittelscharf sein. Grosse Skandale wird es mit ihm nicht geben- aber wahrscheinlich auch keine grossen Würfe.

Mein Fazit: Als Zuhörer hatte ich plötzlich folgende Vision: Karsten Kock macht mit seinem Sender eine vorweihnachtliche Spenden-Aktion unter dem Motto: „10 Millionen für Sylt“.
Mit diesem Geld kaufen wir uns locker alle Kandidaten der Vorstellungs-Runde für die nächsten 18 Jahre zusammen ein. Sie bilden dann ein Bürgermeister-Konsortium aus den unterschiedlichsten Typen. Die müssen sich stets einigen und es kommt am Ende  für alle ein guter Kompromiss dabei heraus.

Leider nur eine Vision.

Wenn ich alles, was ich bisher von den KandidatInnen so wahrgenommen habe zusammenlege, hat zur Zeit Robert Wagner leicht die Nase vorn. Er ist hoch engagiert und bürgernah und wahrhaftig. Alt genug, Verantwortung übernehmen zu wollen, jung genug um frischen Wind in die Sylter Politik zu bringen, hat Erfahrung in Verwaltung und Politik gesammelt und bringt Humor mit. Ob er an seiner Aufgabe wachsen würde und bei Zeiten die notwendige Gelassenheit und Würde für das Amt entwickeln könnte, kann nur die Zukunft zeigen.

Lothar Koch

 

Seehundsterben klingt ab

©_MStock_13_04_1345TÖNNING. In Schleswig-Holstein werden kaum noch tote Seehunde an die Nordseeküste gespült. In der vergangenen Woche wurden durchschnittlich sechs Tiere am Tag gefunden, fast alle waren bereits vor längerer Zeit gestorben. Die Grippewelle unter den Seehunden scheint damit weitgehend abgeklungen zu sein. Seit Anfang Oktober wurden 1578 totkranke oder tote Tiere gefunden, davon 1053 auf Sylt, Helgoland, Amrum und Föhr.

„In Nationalparken heißt es Natur Natur sein lassen. Wir gehen davon aus, dass auch die Grippe der Seehunde ein natürlicher Vorgang ist. Aber wir sind froh, dass vermutlich knapp 90 Prozent unserer Seehunde die Erkrankungswelle gut überstanden haben. Ihr Bestand ist durch das Grippevirus nicht gefährdet“, erklärt Nationalparkleiter Dr. Detlef Hansen. Er dankt den speziell ausgebildeten Seehundjägern, die ehrenamtlich arbeiten: „Sie erfüllen schwierige Aufgaben. Sie bergen die toten Tiere, und mitunter müssen sie totkranke von ihren Leiden erlösen.“

Der Einsatz der Seehundjäger ist weiterhin wichtig. In der nächsten Zeit wird die Zahl toter Seehunde vermutlich leicht erhöht sein, weil sie nach dem Ende der gegenwärtigen Ostwindlage wieder vermehrt an die Küste getrieben werden. Zudem sterben auch ohne akute Erkrankungswellen jährlich mehr als tausend Seehunde an unseren Küsten. Wir müssen die Regeln der Natur akzeptieren, zu dem auch das Sterben von Wildtieren gehört.

Der in der Stufe Grün laufende Aktionsplan zum Seehundsterben wird aufgehoben. Damit ist die Einlieferung von Robben in die Seehundstation Friedrichskoog und ihre Auswilderung wieder möglich.

Seehunde können ebenso wie andere Wildtiere regelmäßig verschiedene Erreger beherbergen, die auf Menschen und ihre Haustiere übertragbar sind. Spaziergänger sollten daher immer Abstand zu kranken und toten Seehunden oder anderen Wildtieren halten. Man soll die Tiere nicht berühren und Hunde angeleint fernhalten. So kann einer möglichen Übertragung von Krankheitserregern vorgebeugt werden.

Als Ursache der erhöhten Seehundsterblichkeit hatten Wissenschaftler der Tierärztlichen Hochschule Hannover den Influenzavirus H10N7 identifiziert. Er wurde bereits im Frühjahr für das schwedische Kattegat, im Herbst für das dänische Kattegat und vor wenigen Tagen für das niedersächsische Wattenmeer nachgewiesen. Im niedersächsischen und hamburgischen Wattenmeer wurden in den vergangenen Wochen rund 100 tote Seehunde gefunden. Im Sommer lebten etwa 39.000 Seehunde im dänisch-deutsch-niederländischen Wattenmeer, davon rund 13.000 Tiere im schleswig-holsteinischen Wattenmeer.

Hendrik Brunckhorst,  Medieninformation der Nationalparkverwaltung SH Wattenmeer

seehundstat

Der „andere Deich“ in Lister Schutzgebiet fertiggestellt

Der neue Mövenbergdeich in List

 

Rund 30 Jahre hat es gedauert, seit den ersten Forderungen der Lister bis zur Fertigstellung einer optimalen Ostsicherung der Gemeinde vor Sturmfluten. Gründe für den langen Weg bis zum neuen Mövenbergdeich gab es sicher viele: andere Landesprioritäten, Geld und Fördermittelmangel und vor allem schwierige Rahmenbedingungen seitens des Naturschutzes. Schliesslich musste der Deich in ein FFH Gebiet (Lister Koog) und an die Grenze zur Zone 1 des Nationalparkes SH-Wattenmeer gebaut werden (Königshafen).

Nach langen Planfeststellungsverfahren und teils wutentbrannten Diskussionen zwischen den Fronten ist nun die Kompromisslösung gestern offiziell von Alfred Mordhorst, dem Leiter des Landesamtes für Küstenschutz (LKN), abgenommen worden. Es handelt sich um einen ganz besonderen, 6, 5 m hohen und ca. 2,5 km langen Deich, der hinter dem Erlebniszentrum für Naturgewalten mit einer 350 m langen, künstlichen Düne beginnt. Um sensible Schutzgebiete, die Lister Nehrung und Uthörn, sowie den Lister Koog, möglichst wenig in Mitleidenschaft zu ziehen, wurde auf die Standartbauweise verzichtet. So fehlen hier der Deichverteidigungsweg (binnendeichs) und der Treibselabfuhrweg (aussendeichs). Damit der Deich aber dennoch motorisiert gewartet werden kann, ist die Deichkrone asphaltiert und damit befahrbar.

Die Deichböschungen wurden mit einem Mastix-Schotter- Deckwerk auf Heißbitumensand befestigt. Die offenporige Struktur dieses Materials erlaubt es, das die derzeit noch tiefschwarze Außenböschung mit der Zeit zusandet und sich selbst mit der heimischen Flora begrünt. Die Innenböschung wird unmittelbar nach Fertigstellung zusätzlich mit Boden abgedeckt und begrünt.

Die 8 m hohe Hochwasserdüne wurde mit Sand aus der Nordsee aufgespült. Wind und Wetter sollen im kommenden Winter der Düne einen natürlichen Ausdruck verleihen. Sie soll dann mit Strandhafer beflanzt werden.

Inwieweit die für Sylt so wichtigen Vogel-und Seehundrastplätze östlich des Deiches unter der Maßnahme leiden werden, kann wohl erst in einigen Jahren beurteilt werden. Hoffen wir, dass der Kompromiss auch zu Gunsten des Naturschutzes gelungen ist.

Skizze:LKN

Lothar Koch