Green7Summit auf dem WorldCup in Westerland

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 Welle machen: Der Green Seven Summit Sylt 

Wind und Wellen und Weltnatur: Deutschlands schönste Insel lädt wieder zum größten Windsurf-Spektakel der Welt. Vom 27.September bis zum 6. Oktober treffen sich 137 Athleten aus 32 Ländern auf Sylt. Die Nordsee wird zur Bühne und über 200.000 Besucher werden wieder gebannt das Geschehen auf dem Wasser verfolgen. Waghalsige Manöver, atemberaubend, unberechenbar. Unglaubliche Energie und ein Ausgeliefertsein: Wer einmal die Welle reitet, entwickelt Respekt vor den Kräften der Natur, vor all ihrer Schönheit und all der Bedrohung. Und vergisst es wohl nie, das tiefe Erlebnis, verbunden zu sein mit den Elementen. 

Wenige Orte auf der Welt, wo sich Bedrohung und Faszination so spektakulär verbinden. Aber 2019 wird der Mercedes-Benz Windsurf World Cup Sylt ein anderer sein. Dieses Jahr wird eine Wende bringen. Wie der Surfer die Kraft des Windes nutzt, um die Richtung zu wechseln, den Bug um 180 Grad zu drehen, so möchten wir an Land dasselbe tun: rasch handeln, den Kurs wechseln. Für unsere Insel. Für eine bessere Welt. 

Darum volle Kraft voraus: In diesem Jahr wollen wir im Rahmen des Mercedes-Benz Windsurf World Cup Sylt zwei Tage lang darüber sprechen, was uns eigentlich daran hindert, endlich entschlossen zu handeln. Wir möchten Probleme benennen und Lösungen erarbeiten. 

Wir können, noch, die Richtung ändern. Und wir sind entschlossen, dies zu tun. 

Wir wissen, wie es um unsere Welt bestellt ist. Wir wissen, welches Schicksal der Insel droht. Seit vielen Jahren begleitet Bewohner wie Besucher die bange Frage: Ist Sylt noch zu retten? Vor den Naturgewalten, die wir andererseits auch so lieben? Die Anstrengungen sind gewaltig. Der Schutz der Küste hat existentielle Bedeutung: „We nich will dieken, de mutt wieken“. Wer nicht hilft beim Deichschutz, der muss gehen, so sagt man hier. 

Die Wissenschaftler sagen uns, was passieren kann – und passieren wird. Aber noch sind wir zu träge, das Tempo des Wandels zu erkennen. So wie wir die Entstehung einer Welle da weit draußen vom Strand aus nicht erkennen können, so können wir uns auch schwer vorstellen, was werden wird. Aber was wir brauchen ist mehr Wissen. 

Um aus Anlass des Mercedes-Benz Windsurf World Cup Sylt gemeinsam mit uns zu überlegen, was wir auf Sylt konkret tun können, haben wir Wissenschaftler eingeladen. Vertreter des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung, Botschafter des Umwelt-Programms der Vereinten Nationen und Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts aus List – sie forschen in der Antarktis, fahren ins ewige Eis. Sie sind Zeitzeugen eines Wandels, der längst Krise bedeutet. Sie berichten und mahnen und warnen. 2 

Was müssen wir tun? Was dürfen wir hoffen? In Workshops und Podiumsdiskussionen möchten wir einen Prozess in Gang setzen, der unumkehrbar ist. Wie eine Welle, die sich nicht aufhalten lässt. So wagemutig wie die Spitzensportler aus aller Welt möchten auch wir sein. Und gemeinsam mit allen auf der Insel überlegen, ob es uns nicht gelingen kann, Sylt so schnell wie möglich klimaneutral zu machen. Wir wollen aber auch die notwendigen Diskussionen zur Transformation in Deutschland sachlich und zielgerichtet begleiten, für mehr Kompetenz in der Debatte sorgen und Bereitschaft und Verantwortung von uns und den Anderen einfordern. Wir wollen uns anstrengen, damit es funktioniert. Wir wollen gemeinsam nach Lösungen suchen. Und so zu einem Vorbild für andere Inseln, Städte und Länder werden. 

Wir haben keine Zeit mehr, wir können nicht warten. Das Meer wird wärmer, das Land verdorrt. Es herrscht Sturmwarnung. Und wir müssen, wir wollen, wir werden was tun. 

Wir wollen alles daran setzen, dass Sylt zu einem Vorbild werden und eine Geschichte des Gelingens erzählen kann. Eine Geschichte, auf die wir stolz sein können. Wir suchen Menschen, die mitmachen wollen. Menschen, die den Versuch unternehmen möchten, ab jetzt klimaneutral zu leben. Wir werden sie auf diesem Weg begleiten und unterstützen. 

Sylt braucht ein integriertes Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept. Auf Grundlage einer belastbaren Analyse der Ausgangslage wollen wir alle politisch-administrativen Akteure an einen Tisch bringen. Touristen wie Einheimische ermutigen, sich selbst neu zu entdecken, als Gestalter und Bewahrer. Es wird nicht helfen, jene zu verdammen, die abwinken. Aber umso mehr, die zu ermutigen, die dabei sein wollen. 

Wir sind am Anfang unseres Weges. Uns wurde erst in den vergangenen Wochen klar, dass wir als Veranstalter des Mercedes-Benz Windsurf World Cup Sylt mehr tun müssen. Auch wir haben auf viele Fragen noch keine Antworten. Aber wir glauben, dass wir gemeinsam Großes schaffen können. Und eine noch so winzige Anstrengung nicht klein reden sollten. 

Wir wollen eine große Welle lostreten und freuen uns über jeden, der mit uns diese Welle reiten will. 

Veranstaltungsorte sind der Alte Kursaal in Westerland, das Wyn. Strandhotel in Westerland, das Hotel Benen-Diken-Hof in Keitum und die VIP-Lounge des Mercedes-Benz Windsurf World Cup Sylt am Brandenburger Strand. 

Seien Sie dabei! Wir freuen uns auf Sie!  

Eine PM von Act Agency/World Cup Veranstalter Sylt

Sylter Naturschutzverbände rocken den Worldcup

Klima-Cup

Diesjährige Teilnahme ist Testlauf für längerfristige Zusammenarbeit zwischen Umweltverbänden und Windsurf World Cup Sylt. 

Eine Woche nach der großen Sylter Klima-Demo zeigen sich die Sylter Naturschutzverbände erneut im öffentlichen Einsatz für den Klimaschutz. Vom 27.09.19 bis zum 06.10.19 trifft sich die Weltelite beim Windsurf World Cup auf Sylt. Nach vielen Jahren ist es wieder soweit, dass auf dem größten Sportevent Sylts insulare Naturschützer mit einem Informationszelt vertreten sind. Maike Lappoehn, Geschäftsführerin der Naturschutzgemeinschaft Sylt sagt: „Für uns ist die Zusammenarbeit mit dem Mercedes Benz World Cup dieses Jahr ein Testlauf. Nur wenn wir am Ende gute Erfahrungen verbunden mit einem konkretem Gewinn für Umwelt- und Klimaschutz verbuchen können, wird es eine Fortsetzung geben.“ „Das Engagement der World-Cup Organisation ACT Agency für Spendenaktionen zur Anpflanzung von Mangroven in Südost-Asien im vergangenen Jahr hatte uns veranlasst, Gespräche mit Initiator Matthias Neumann zu führen. Wir konnten ihn überzeugen, dass der Naturschutz vor Ort seit Jahrzehnten auch wertvolle Umweltschutzarbeit für Sylt, das Klima und die ganze Nordseeküste leistet“, erläutert Lothar Koch von der Schutzstation Wattenmeer. Wattenmeer-Salzwiesen und Seegraswiesen gehören ähnlich wie Mangroven zu den „Blue- Carbon“-Ökosystemen. Das sind Biotope, die besonders viel CO2 in ihrer Biomasse binden. „Die Umwelt-Verbände plädieren seit langem dafür, Sylter Veranstaltungen plastikfrei über die Bühne gehen zu lassen und wollen mit der Cup-Teilnahme auch in dieser Richtung für plastikfreie Großveranstaltungen werben“, sagt Dennis Schaper, Leiter der Sylter Schutzstation Wattenmeer. Die Verbände haben gemeinsam mit dem Surfclub Sylt sogar eigens ein Logo für das „Climate-Cup-Zelt“ entworfen, um Surf-Elite und Gäste des World Cups für den Schutz unserer Erde zu sensibilisieren. Schutzstation Wattenmeer, Naturschutzgemeinschaft Sylt, NABU, Plastik Crew, Bye Bye Plastic Sylt, Surf Club Sylt und Kite Club Sylt wollen speziell auf den Klimawandel und die Verschmutzung der Meere aufmerksam machen. „Wir Sylter Naturschutzverbände haben die Sportler der weltweiten Windsurf-Elite in unsere Infozentren in Hörnum, Braderup und List eingeladen. Wir freuen uns aber auch auf viele interessierte Besucher in unserem ‚Climate-Cup-Zelt‘ und stellen uns gern kritischen Fragen zum Thema Klimaschutz, Meeresschutz, Wassersport und Tourismus auf Sylt“, sagt Walter Körnig vom NABU. (Standort der Verbände beim Windsurf World Cup: Nr. 22, Südpromenade). 

Lohnt sich demonstrieren?

Klima Demo 20.9. Westerland

Diese Frage stellen sich seit dem 21.9. mindestens 1100 TeilnehmerInnen der Sylter Klima-Demo. So gross war die Zahl der BürgerInnen, die zu der vom Aktionsbündnis Klimaschutz Sylt veranstalteten Kundgebung kamen. Damit darf die Demo für sich beanspruchen, die grösste seit 1988 auf Sylt gewesen zu sein. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl, kann sie sich durchaus mit den Menschenaufläufen in Kiel messen lassen.

Die Frage ist jedoch. Was bringt dieses kreative und lautstarke Statement der Sylter vor ihrem Rathaus? Schliesslich hatte das Aktionsbündnis*, dem zahlreiche Sylter Parteien angehören ein Flugblatt verteilt, auf dem nicht nur globale, sondern ach lokale Forderungen zu lesen waren:

Forderungen an die Sylter Politik:

  • Ab sofort: Ausrichten alle insularer Entscheidungen an den Klimazielen(„Klimanotstand“ wie in vielen Großstädten schon in Umsetzung)  und Einrichten einer insularen Klima-Kommission, die unter Vorsitz einer/s Nachhaltigkeitsmanager*In vierteljährlich Vorschläge an die Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung weiterleitet.
  • Ab 2020 eine Bilanz zum Treibhausgasverbrauch von Sylt in Tonnen CO2 Äquivalenz veröffentlichen und jährlich fortschreiben.
  • Maßnahmen ergreifen um den Treibhausgasverbrauch auf der Insel jährlich linear zu senken bis 2035 das Ziel 100% klimaneutrale Insel erreicht ist. 
  • Verwaltung, Eigenbetriebe und Betriebe an denen die Gemeinden beteiligt sind per Satzung strickt auf das Ziel 2035  100% klimaneutral ausrichten. 
  • Zurückdrängen des Individualverkehrs, Vorrang für ÖPNV, Fahrrad, Fußgänger. Schnelle Umsetzung des Radwegekonzepts.
  • Konsequente Ausrichtung der Fremdenverkehrswerbung auf nachhaltige Anreise und nachhaltige Mobilität auf der Insel.

NaturReporter Sylt wird mit Spannung die kommenden Ratssitzungen verfolgen, ob die Demo eine angemessene Antwort aus dem Rathaus, oder dem insularen Gremium LZV erhält.

*Aktionsbündnis Klimaschutz Sylt: Fridays for Future, Schutzstation Wattenmeer, Naturschutzgemeinschaft Sylt, Bye,Bye Plastic-Sylt, Nabu,Bündnis90/Die Grünen, SPD,SWG,SSW,Die Insulander, ev.Kirchengemeinden:Westerland, Morsum, Rantum/Hörnum, Keitum, kath.Kirchengemeinde Westerland. Dänische Kirchengemeinde Sylt, Gesucht Gefunden Sylt, NaturReporterSylt

Aktionsbündnis Klimaschutz Sylt lädt zu einer bunten Klimademo am 20.9. um 12 Uhr

Aktionsbündnis Klimaschutz Sylt steht jetzt auf breiter Basis

Fridays for Future, Schutzstation Wattenmeer, Naturschutzgemeinschaft Sylt, Bye,bye Plastic, Nabu,Bündnis90/Die Grünen, SPD,SWG,SSW,Die Insulander, ev.Kirchengemeinden:Westerland, Morsum, Rantum/Hörnum, Keitum, kath.Kirchengemeinde Westerland. Dänische Kirchengemeinde Sylt, Gesucht Gefunden Sylt, NaturReporterSylt

Demoleiter Lothar Koch im Interview mit der Sylter Rundschau

Die Vorbereitungen für die grosse, friedliche Klimademo am 20.9. in Westerland laufen auf Hochtouren, sagt Lothar Koch, der verantwortliche Demo-Leiter  von den Grünen. Inzwischen hat sich ein breites Bündnis von Sylter Kirchen, Umweltverbänden und Parteien gebildet, die die Demonstration mit veranstalten (s. Plakat).

„Es geht hier nicht um Parteipolitik, sondern darum, dass alle die Forderungen der jungen Generation, die sich als Fridays for Future lautstark für ihre Belange einsetzt, unterstützen“, so Koch. Insofern sind die politischen Parteien sich einig, ohne ihre üblichen Flaggen und Logos bei der Demo mitzugehen.

Umso mehr hoffen wir auf die Kreativität der Bürger und Bürgerinnen, ein eigenes Demo-Plakat mitzubringen. Anregungen für Sprüche findet man auf der aktuellen Demo-Info-Seite www.natuerlichsylt.net.

Die Demonstration wird mit einer kurzen Kundgebung beginnen, auf der neben den Veranstaltern auch Mathias Wegener, ein Wissenschaftler des Alfred Wegener Instituts und die „Klimaklägerin“ Silke Backsen von Pellworm sprechen werden.

Der Demo-Leiter Lothar Koch im Interview

Herr Koch, wieviele Demonstranten erwarten Sie morgen bei der Klima Demo in Westerland?

Ich erwarte, dass wir die größte Demo in Westerland zusammenbringen, die es seit Beginn des Jahrhunderts gegeben hat. #allefürsklima bedeutet ja, dass alle Generationen, alle politischen Farben, also jeder eingeladen ist, für den Fortbestand unseres „Zuhauses“ auf die Strasse zu gehen. Denn wir werden vom Klimawandel alle zunehmend betroffen. Mit „Zuhause“ meine ich sowohl unsere Insel, wie auch unseren Heimatplaneten, also die Schöpfung.  Ich benutze dieses Wort, weil auch viele Sylter Kirchen Mitveranstalter der Demo sind.

Aber um 12 Uhr müssen doch viele arbeiten und zur Schule gehen.

Fridays for Future hat den 20.9. zum weltweiten Klima-Streik-Tag ausgerufen. Und streiken heisst ja bekanntlich mal für einen Moment innehalten und die Arbeit niederlegen. Ich hoffe, dass Sylter Unternehmer sich das selbst und ihren Angestellten gönnen. Die Schulkinder haben ja schon gute Erfahrung damit. Wir sollten uns das wert sein-es geht schliesslich um die lebenswerte Zukunft unserer Kinder und Enkel. 

Weshalb soll sich gerade Sylt so engagieren?

Als nördlichster Aktionspunkt von fast 500 Demos im Bundesgebiet, sollten wir zeigen, was wir können. Schliesslich sind wir als Nordseeinsel ja viel direkter vom Klimawandel und Meeresspiegelanstieg betroffen als z.B. Castrop Rauxel.

Ausserdemm: Die Kohlestandorte liegen den Politikern seit langem mit ihrem Arbeitsplatzthema in den Ohren. Es wird zeit, dass endlich auch die Küste ihre lebensnotwendigen Belange lautstark auf den Verhandlungstisch legt.

Was wünschen Sie sich für die Demo?

ich wünsche mir eine friedliche, aber energische Demo. Ein buntes Happening mit kreativen Sprüchen, bunten Fahnen und positiver Hoffnung. Den Grauschleier der Politik können wir nur mit Lebensfreude und Power durchdringen.

Herr Koch, wir danken für dieses Gespräch.

Das Flugblatt zur Demo hier als download

Lothar Koch im Interview bei Antenne Sylt

Die Klima Performance – Der Film

Das komplette Video (Langversion) zur SOS Klimaperformance steht hier auf YouTube bereit:
https://youtu.be/QnkBanZfTt4