Mehr Sylter Bewusstsein contra Autoverkehr spürbar

autoMiv klingt wie Mief. Gemeint ist mit der Abkürzung der „motorisierte Individualverkehr“, vor allem der, der noch mit fossilen Brennstoffen angetrieben wird. Sylt ist seit 50 Jahren eine explizite „Autoinsel“. Das lässt sich mit dem Siegel „Luftkurort“ und Wellnessoase nicht immer gut vereinbaren.

Seit Jahrzehnten versuchen Verbandsvertreter aus dem Umweltschutz die sylter Autoflut, die vor allem über den Hindenburgdamm spült (1 Million Verladungen/Jahr), zurückzudrängen.

Bislang herrscht bei Einheimischen und Entscheidungsträgern jedoch wenig Lust und Mut,  massiv den Autoverkehr zu reduzieren und auf umweltfreundliche Energie umzustellen.

Radspuren auf Verkehrsstrassen könnten helfen, Autos zurückzudrängen und Radler zu fördern.

Radspuren auf Verkehrsstrassen könnten helfen, Autos zurückzudrängen und Radler zu fördern.

Kleine Ansätze eines Bewusstseinswandel sind aber spürbar. Neuerdings im Bereich Autowerbung. So hat der Landschaftszweckverband den Anliegen von Mercedes und Maserati, auf den verbandseigenen Großparkplätzen K4 (Hörnum) und Tadjem Deel (Rantum) für seine Fahrzeuge zu werben eine Absage erteil. Zwar nur mit knapper Mehrheit-aber immerhin. Auch die Zusammenarbeit des Zentrums für Naturgewalten Sylt mit der Firma Volvo liegt auf Eis, nachdem im vergangen Sommer die gemeinsame Aktion kritisiert wurde, weil Volvo halt nicht ausschliesslich E-Mobile auf Sylt zur Schau stellte, sondern überwiegend „Miefs“.

Bleibt zu hoffen, dass auch die Organisatoren der Großveranstaltung auf Westerlands Promenade sich bewegen und ihren Partner-Firmen und Sponsoren in Zukunft vorschreiben, bei den Cups nur klimafreundliche Fahrzeuge vorzustellen.

 

Lothar Koch

Albatross Molly wieder im Rantum Becken gesichtet

Der Schwarzbrauen-Albtross (Thalassarche melanophris, Mollymauk) „Molly“ hält sich knapp eine Woche nach der Erstbeobachtung immer noch im Sylter Luftraum auf. Vorgestern war Molly das letzte Mal am Rantumbecken gesichtet worden und manche „Ornies“ mutmassten bereits, er sei auf dem Weg nach Helgoland.

Heute morgen um 6 Uhr konnte ich ihn jedoch mit einigen anderen Vogelfreunden wieder am Rande des Vogelschutzgebietes Rantum Becken beobachten. Er scheint sich gern zwischen den deutlich größeren Schwänen aufzuhalten, wenn er im Wasser nach Nahrung sucht oder rastet. Molly stellte sich kurz auf einen Betonstein und flog dann von der Südwestecke des Rantumbeckens in die Südostecke. Der elegante Flug nur wenige Zentimeter über der Wasseroberfläche ist beeindruckend und typisch für die Ordnung der Röhrennasen, zu denen z.B. auch Sturmvögel gehören. Die deutlich kleineren Silbermöwen scheinen ihn nicht sonderlich zu mögen und mobben ihn gern aus ihrem Gebiet.

Schwarzbrauen Albatrosse kommen normalerweise nur in der Südhalbkugel der Erde vor. Sie können bis zu 70 Jahre alt werden und stehen auf der internationalen roten Liste gefährdeter Tierarten der IUCN. Zahlreiche Vogelfreunde pilgern schon seit Tagen auf den Rantum Becken Damm, um die seltene Vogelart in ihre Sichtungsliste zu ticken.

 

Lothar Koch

Wer sichtet Molly? Prommi-Bird am Rantumbecken vermisst!

Seit vergangenem Wochenende macht ein prominenter Gast am Rantum Becken Schlagzeilen: Der seltene Vogel brachte es sogar schon in die Bildzeitung.

Schwarzbrauen-Albtross (Mollymauk) Foto:Weser-Kurier

Schwarzbrauen-Albatross (Mollymauk)
Foto:Weser-Kurier

Molly der Schwarzbrauen-Albtross (auch Mollymauk genannt). Diese Seevogelart gehört zu den Röhrennasen, hat eine Spannweite von über 2,5 m und kommt in unseren Gefilden eigentlich gar nicht vor. Normalerweise leben Albatrosse nur auf der Südhalbkugel der Erde. Bis heute Morgen wurde Molly aber noch am östlichen Beckenrand des sylter Vogelschutzgebietes gesichtet. Stolz drehte der Albatros seine Flugrunden in nur wenigen Metern Höhe über Passanten des Rantumbecken-Damms.
Zuvor sass Molly regelmässig auf einer der kleinen Brutinseln des Schutzgebietes. Wenn der Albatros sitzt sieht er von weitem aus wie eine Silbermöwe, nur deutlich größer.

Die Vogelwarte Helgoland registrierte den Vogel bereits mehrfach in 2014. Nun ist Molly zurück, aber derzeit hier nicht mehr auffindbar. Möglicherweise zieht er (oder sie?) weiter nach Helgoland.

Wer ihn zuerst sieht, bitte melden! (email an info@syltopia.de).

Danke,

Lothar Koch

7. Mai: Erlebnistag bei der Schutzstation in Hörnum

Hörnum auf Sylt – Die Arche Wattenmeer lädt am 07. Mai 2017 ab 10 Uhr alle Insulaner und Urlauber zu einem Erlebnistag in die größte Nordseeausstellung der Schutzstation Wattenmeer. Der Eintritt ist frei.
 
arche5„Wir haben uns ein besonderes Programm für die ganze Familie ausgedacht“, sagt Stationsleiter Dennis Schaper: „Kleine Gäste ab fünf Jahren gehen bei uns auf Dünenraupen-Wettrallye oder lassen mit Muscheln, Steinen und viel Fantasie skurrile Meerestiere entstehen. Beim Muschelmemory können sie mit verbundenen Augen die zusammenpassenden Raspel-Schalen einer Bohrmuschel oder anderer Arten finden.

Eine Wanderung mit den Freiwilligen der Schutzstation führt zum naheliegenden Hörnumer Strand. Die mitgebrachten Funde können anschließend mit Hilfe des preisgekrönten BeachExplorers bestimmt werden. Welche Aufgaben sie außer Gästeführungen, Robbenbewachung und Vogelzählungen noch haben, werden die Teilnehmer am Freiwilligen Ökologischen Jahr und Bundesfreiwilligen vorstellen und einen Einblick in die Arbeit eines Naturschutzvereins auf Sylt vermitteln.
Das Tagesprogramm zum Tag der offenen Tür Arche
„Viel zu entdecken gibt es an diesem Tag auch in den Aquarien der Arche“, verspricht Schaper. Große und kleine Gäste können erleben, wenn die Seesterne an die Glasdecke gehen oder Einsiedlerkrebse aus ihrem Schneckenhaus fahren. Über die Gefahren für die Meeresbewohner durch die Müllbelastung der Ozeane berichtet um 18.00 Uhr Biologin Dr. Nina Furchheim in einem Vortrag.

Für die musikalische Untermalung sorgen hauseigene Instrumental- und Gesangseinlagen. Nach einem abwechslungsreichen Tag erwartet das Café Leuchtturm die Gäste mit Café und Kuchen.
Weitere Informationen:
Kontakt:
Arche Wattenmeer
Rantumer Str. 33
25997 Hörnum auf Sylt
Tel.: 04651/8862229