Natürlich Sylt- auch im Januar


kurze Impressionen eines Strandspazierganges im Januar 2013

Wattexkursion mit dem Autor

Begleiten Sie die Reporterin Conny von Wetter.com auf einer Wattexkursion mit Lothar Koch. Wir erklären Ihnen, wie Ebbe und Flut entstehen und nehmen Sie mit zu einer Sylter Muschelbank.

Video anschauen

Schneenacht verzaubert Insellandschaft

Für die Jahreszeit recht früh wird Sylt seit einer Woche von Tieftemperaturen heimgesucht. Mit bis zu minus 4 Grad Celsius bläst der Nordwind hier kälter als an allen anderen Orten der Republik. Gestern Nacht führte das zu erheblichem Schneefall.

Heute morgen präsentierte sich das Eiland bei schönstem Sonnenwetter im vorweihnachtlichen Winterkleid.

Kein Grund zum Feiern- 25 Jahre Ölförderung im Weltnaturerbe Wattenmeer

Heute Aktion von Schutzstation Wattenmeer und WWF
gegen Ölförderung im Wattenmeer

Im Oktober 1987 wurde das erste Erdöl mitten im Nationalpark Wattenmeer gefördert.

Die Betreibergesellschaft RWE/DEA will dieses Jubiläum heute als Erfolgsgeschichte celebrieren. „Peinlichkeiten sollte man nicht feiern“ meinen hingegen die Naturschutzverbände, die seit Beginn der Bohrungen gegen den „Schandfleck im Nationalpark“ protestieren.

So natürlich auch heute: In einer gemeinsamen Pressemitteilung von WWF und Schutzstation Wattenmeer heisst es:

Anlässlich einer offiziellen 25-Jahres-Feier von RWE Dea am heutigen Tag in Friedrichskoog protestieren Schutzstation Wattenmeer und WWF gegen die Ölförderung im Nationalpark.

„25 Jahre Ölförderung im Wattenmeer sind genug. Die Ölinsel Mittelplate ist ein Schandfleck mitten in einer der ökologisch wertvollsten Regionen Europas“, sagt Biologin Silvia Gaus von der Schutzstation Wattenmeer. Jedes Jahr rasten im Wattenmeer Millionen von Zugvögeln. Die einzigen heimischen Meeressäuger Schweinswal, Kegelrobbe und Seehund sind hier zu Hause.

„Der Betrieb der Plattform führt zu ständigen Störungen und Eingriffen in diesen einmaligen Lebensraum“, sagt Hans-Ulrich Rösner, Leiter des WWF Wattenmeerbüros. 2005 habe zum Beispiel die Verlegung einer Pipeline dazu geführt, dass sich die größte Baustelle des Landes ausgerechnet im Nationalpark befunden habe. Seit 2006 lässt RWE Dea riesige Wattflächen mit Steinschüttungen überdecken (Kolkschutz), weil ein Priel die Plattform bedrohte. Genehmigt wurden diese Maßnahmen durch das Landesbergamt erst fünf Jahre später im Oktober 2011. Dagegen haben Schutzstation Wattenmeer und WWF Klage beim Verwaltungsgericht eingereicht.

„Die Ölinsel Mittelplate schädigt seit ihrem Bestehen massiv Ansehen und Glaubwürdigkeit des Nationalparks“, sagt Gaus. Nun soll die Ölförderung sogar ausgeweitet werden. Anträge für neue Explorationsbohrungen im Nationalpark werden von den Behörden derzeit geprüft. „Wir gehen davon aus, dass solche Bohrungen rechtswidrig wären und erwarten, dass keine Genehmigung für sie erteilt wird“, ergänzt Rösner.

 

Und in einer anderen Mitteilung steht, wie man bei der Aktion dabei sein kann:


Morgen (Mittwoch 7.11.12) findet ab 10.15 Uhr in Friedrichskoog Spitze unter dem Motto “Peinlichkeiten feiert man nicht” die Demo gegen die Jubelfeier “25 Jahre Ölförderung Mittelplate” statt.
Um 11 Uhr beginnt im Haus des Kurgastes (hinter der Einkaufspassage) die Feierveranstaltung im Beisein des Ministerpräsidenten.
Der Umweltminister kommt verständlicherweise nicht… (-:

  • Die Demo beginnt um 10.15 Uhr vor dem Haupteingang des HdK.
  • Bitte dem traurig-öligen Anlass gemäß in Schwarz erscheinen!
  • Musikinstrumente und andere Geräuschgeräte dürfen mitgebracht werden.
  • Transparente werden heute in Husum im NP-Haus vorbereitet, dürfen aber auch selbst gemalt werden.


Ein Zubringerbus fährt um 8.35 Uhr vom Bahnhof Husum zum Veranstaltungsort.
Der Bus wird spätestens um 13 Uhr wieder zurück fahren (14.30 Uhr Husum), je nach Demoverlauf auch schon deutlich früher.

Wer unterwegs in Tönning oder Norderdithmarschen zusteigen möchte, möge entsprechende Wünsche bitte schon bis 16 Uhr heute anmelden über:
 R.borcherding@schutzstation-wattenmeer.de !

Gestrandeter Zwergwal von Sylt wahrscheinlich verhungert!

Hägglunds heißt das wattgängige Kettenfahrzeug des LKN, das nicht nur Öl, sondern auch Wale bergen kann. Am 7. August kam es bei Sylt zum Einsatz, wo 500 Meter nördlich vom Hindenburgdamm ein Wal mittlerer Größe im Watt entdeckt wurde.
Laborergebnisse liegen noch nicht vor, allerdings fiel nach Angaben von ITAW-Leiterin Prof. Dr. Ursula Siebert bei der Obduktion auf, dass der Wal recht mager war, relativ viele Darmparasiten enthielt und kaum Nahrung im Magen-Darmtrakt zu finden war. Das Tier ist also möglicherweise durch Nahrungsmangel umgekommen. Auf der Speisekarte von Zwergwalen stehen kleinere Fische (Actinopterygii) wie Heringe (Clupeidae), insbesondere Sprotten (Sprattus) und Sardinen (Sardina pilchardus). Aber auch Sandaale (Ammodytidae), Krill (Euphausiacea), Flohkrebse (Amphipoda), und Ruderfußkrebse (Copepoda). Die Nahrungssuche und -aufnahme erfolgen in geringer Tiefe, meist in unmittelbarer Nähe zur Wasseroberfläche. Zwergwale sind wie alle Bartenwale (Mysticeti) Filtrierer.„Ungewöhnlich an der Bergung war vor allem, dass sie sehr schnell vonstatten ging“, so Dr. Thomas Borchardt, Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung. „Immer wenn größere Wale stranden, geht es zunächst darum, wer den Wal und damit auch die für die Bergung anfallenden Kosten übernehmen will oder muss. Diese liegen bei Kleinwalen bei wenigen Euro, können aber bei Großwalen den fünfstelligen Bereich überschreiten. Im Idealfall findet man ein Museum, das für die Bergung aufkommt und im Gegenzug das Skelett des Tieres zu Ausstellungszwecken verwendet.“

„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass ein Bartenwal in der Ausstellung fehlt, um den Besuchern die unterschiedlichen Fressmethoden von Zahn- und Bartenwalen zu vermitteln“, erklärt Dr. Gerd Meurs, Leiter des Mulimar Wattforums in Tönning. „Deshalb habe ich zugesagt, den gestrandeten Wal zu übernehmen.“ Die Bergung konnte somit zügig vonstatten gehen und der Kadaver in einem guten Zustand ans Institut für terrestrische und aquatische Wildtierforschung (ITAW) in Büsum geliefert werden. Zunächst war noch unklar, ob das gut 6 Meter lange Tier ein Finnwal-Junges oder ein Zwergwal war, wodurch die ersten Berichterstattungen etwas widersprüchlich ausfielen. Die beiden Bartenwal-Arten ähneln sich stark, Finnwale können jedoch mit bis zu 20 Metern gut doppelt so lang wie Zwergwale werden. Mittlerweile steht fest, dass es sich um ein etwa zwei Tonnen schweres Zwergwal-Weibchen handelt.

Das Skelett des Säugers soll nun von einem Präparator freigelegt und für die Ausstellung hergerichtet werden. Wenn alles gut läuft, wird der Wal um Ostern im Multimar Wattforum zu sehen sein und zur anschaulichen Aufklärung über die Unterschiede zwischen Zahn- und Bartenwalen beitragen.
Quelle: Nationalparknachrichten September 2012 des NP SH-Wattenmeer (Raphaela Betz)