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Die Sylter Heide blüht!

 

blühende Krähenbeerenheide

blühende Krähenbeerenheide

IMG_1846 IMG_1848Was? die Sylter Heide blüht? Kann das sein? Zur Zeit sind doch alle Augen bewundernd auf die Vorgärten gerichtet, wo der Frühling endlich mit den gelb leuchtenden Osterglocken daherkommt. Blühende Heide erwarten die meisten doch erst so richtig im Juli.

Und doch es stimmt: Was blüht ist jedoch nicht die Glocken-oder Besenheide, die im Spätsommer die Dünen mit einem kräftigen Rosa überziehen, sondern die Krähenbeerenheide (Empetrum nigrum). Dieser meist tannengrüne Zwergstrauch von bis zu 50 cm Höhe überzieht den Großteil der Sylter Dünen. Über den Winter liegt die atlantische Heide schwarz-braun über der Landschaft.

Das was dem schnellen Autofahrer verborgen bleibt, können Wanderer und Radler jetzt entdecken. Die welk-braune Farbe hat sich in vielen Flächen in ein Auberginen-Violett oder Purpur verwandelt. Wer ganz genau hinschaut sieht dann die purpurnen Staubgefässe auf ca. 1 cm langen Stängeln die kleinen grünen Blättchen überragen. Krähenbeeren sind in der Regel zweihäusig. Eine Pflanze hat nur Stempel und eine andere nur pollentragende Staubgefässe. Bienen, Fliegen und Wind sorgen dafür, dass der Blütenstaub zu den stempeltragenden weitergetragen wird, um später Samen zu bilden und schliesslich schwarze fruchtige Krähenbeeren hervorzubringen. Bewegt man jetzt die Pflanze, kann man auch kleine Blütenstaub-Wolken sehen.

Die Krähenbeerenheide ist im Verbund mit Besenheide das natürliche Ende der Pflanzenentwicklung in den Sylter Dünen. Sie schafft es bei den widrigen Bedingungen (viel Wind, wenig Nährstoffe) auf dem Quarzsand zu siedeln und bis zu 80 Jahre alt zu werden. Leider ist sie trittempfindlich. Ein paarmal darübergelatscht stirbt sie schnell ab.

 

Lothar Koch

Sylter Grüne weiter für Renaturierung auf Flughafen

Sylter Grüne befürworten weiterhin den Beschluss zum Hallenabriss auf dem Fliegerhorstgelände

Trotz des erfolgreich angelaufenen Bürgerbegehrens bleiben Die Grünen Sylt bei Ihrem vor Jahren getroffen „JA zum Abriß der alten Flugzeughallen“ auf dem ehemaligen Fliegerhorstgelände.    „Wir freuen uns über mehr Bürgerbeteiligung in der Inselpolitik“, sagt Maria Anderen, „allerdings sollten alle Argumente wohl gehört und überlegt sein.“

Nach Abwägung der Vor-und Nachteile hinsichtlich der Instandsetzungskosten der Hallen 25 und 28 und der zu erwartenden Betriebskosten halten es die Grünen  für unverantwortlich, die alten Flugzeughallen zu erhalten.

Wie im Informationsteil der Webseite des Bürgerbegehrens selbst vorgerechnet wird, belaufen sich die amtlich errechneten (geschätzten) Renovierungskosten und die Beträge, die an die BIMA zurückzuzahlen wären, auf 6,58 Millionen Euro. Die Hoffnung, diesen Betrag durch ehrenamtliche Arbeit deutlich zu senken, wird dort zwar geäussert, jedoch nicht mit Zahlen belegt. Ein solches Vorhaben wäre bei den denkmalgeschützten Gebäuden ohnehin nicht zulässig.

Zudem wird nicht erwähnt, daß  voraussichtlich unbefristete Folgekosten auf die Gemeinde zukommen, da die formal unter Denkmalschutz gestellten Hallen auf dem Marinefliegerhorst später dauerhaft erhalten werden müssten. Allerdings dürften sinnvolle Veränderungen an den Gebäuden, wie zum Beispiel ein Ersatz der schweren Flugzeughallentore und anderes mehr, aus Erwägungen des Denkmalschutzes  in Zukunft nicht vorgenommen werden.

„Wir sehen im Abriss der Hallen eine letzte Chance, der Insel ohne wesentliche Nachteile eine relativ großes Stück Natur zurückzugeben, das dauerhaft vor Spekulation geschützt wäre.“ sagt Roland Klockenhoff von den Grünen. „Die bereits von der Gemeinde beschlossene Renaturierung des Fliegerhorstes war und ist ein wichtiges Signal zur Abkehr vom rücksichtslosen Landschaftsverzehr durch Spekulation, wie wir ihn in den vergangenen Jahrzehnten auf Sylt erlebt haben. Dafür haben sich die Grünen maßgeblich erfolgreich eingesetzt.“ so der Naturschützer.

Für die Belange des Katastrophenschutzes sind sinnvollere, dezentrale  Alternativen möglich, die bereits von den Gemeinden und Fachleuten für Katastrophenschutz durchdacht/geprüft wurden:

Für die Menschenrettung z.B. in Hörnum, List und Kampen die Veranstaltungssäle und Hotels, evtl. Erholungsheime und Kurverwaltungen, in Wenningstedt und in der Gemeinde Sylt die Norddörferhalle, diverse Schulen/Sporthallen und Kindererholungsheime. Für Material könnten bei den jeweiligen Ortswehren Container nur für diesen Zweck aufgestellt werden.

„Diese Alternativen werden den Gemeindehaushalt langfristig sicherlich weniger belasten“, so die Grüne Gemeindevertreterin Maria Andresen.