Parteien bringen Antrag auf Elektrifizierung der Marschbahn in Kreistag ein
/in Mensch und Umwelt /von Lothar KochIn Einigkeit bringen Grüne, CDU und FDP folgenden Antrag in den Kreistag ein, der endlich die Dieselverschwendung auf der Marschbahnstrecke zwischen Itzehoe und Westerland beenden soll. Technische Hürde ist dabei der Nationalpark Wattenmeer: Oberleitungen könnten den Zugvögeln gefährlich werden.

Beratung und Beschlussfassung über eine Resolution an die Landesregierung Schleswig-Holstein zur durchgehenden Elektrifizierung der Marschbahn
Der Kreistag möge über folgende Resolution an die Landesregierung beraten und beschießen: Der Kreis Nordfriesland bittet die Landesregierung, derart auf den Bund einzuwirken, dass – unter Beachtung der Naturschutzverträglichkeit im Wattenmeer – die Planungen für eine durchgehende Elektrifizierung der Marschbahn sofort aufgenommen und die Umsetzung vorangetrieben wird. Um zusätzliche Streckensperrungen zu vermeiden, geschieht dies optimalerweise parallel zum zweigleisigen Ausbau.
Begründung:
– Fachleute der Deutschen Bahn haben zu erkennen gegeben, dass die Beschaffung von Diesellokomotiven immer schwieriger wird. Mit einer Einstellung der Produktion in Deutschland ist in absehbarer Zeit zu rechnen. Eine Umstellung auf Elektrotraktion ist daher unumgänglich.
– Eine Elektrotraktion verhindert Ruß- und CO2-Ausstoß vor Ort und hilft damit, die Klimaziele von NF zu erreichen. Allein auf der Strecke Niebüll-Westerland mit dem Syltdamm durch das Weltnaturerbe Wattenmeer können auf diese Weise 5 Millionen Liter Diesel, verursacht allein durch die Autozüge, jährlich eingespart werden.
– Elektroloks benötigen für gleiche Leistung weniger Energie und sind deshalb wirtschaftlicher.
– Aufgrund der zu erwartenden Kosteneinsparungen beim Umstieg von der Diesel- auf die Stromversorgung amortisiert sich die Umrüstung auf Elektroloks zeitnah.
– Durch erhöhte Beschleunigungswerte von E-Lokomotiven sind zusätzliche Unterwegshalte bei gleicher Taktung möglich. Die Attraktivität des SPNVs lässt sich dadurch erhöhen.
– Durch eine Elektrifizierung könnte die Marschbahnstrecke mehr touristische und für die Verkehrswende wichtige Personenfernverkehrsverbindungen (ICs) erhalten, deren Zahl im Vergleich zu anderen touristischen Regionen derzeit deutlich zurück bleibt.
– Es steht elektrische Energie in unserer Region ausreichend zur Verfügung.
Für die Fraktionen
Frank Petersen Esther Drewsen Jörg Tessin
(CDU) (B90/Grüne) (FDP)
Teilen mit:
- Klicken, um einem Freund einen Link per E-Mail zu senden (Wird in neuem Fenster geöffnet) E-Mail
- Klicke, um auf X zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) X
- Klick, um auf Pinterest zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) Pinterest
- Klick, um auf Facebook zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) Facebook
- Klicken, um auf WhatsApp zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) WhatsApp
Aufruf zur Strandreinigung am Ellenbogen am 15.Februar
/in Landschaft und Biotope, Mensch und Umwelt /von Lothar KochReinigungsaktion im Naturschutzgebiet Sylt Nord auf dem Lister Ellenbogen am Samstag 15. Februar 2020 von 10:00 – 13:00 Uhr
Wie auch schon in den vergangenen Jahren werden die Sylter Werkstätten gemeinsam mit der Naturschutzgemeinschaft Sylt e.V., der Gemeinde List, den Listlandeigentümern und der Sölring Foriining im Rahmen des Projektes „Heimatliebe Sylt – Plastikinsel nein Danke!“ eine Reinigungsaktion im Naturschutzgebiet auf dem Ellenbogen starten. Im vergangenen Jahr hatten über 80 freiwillige Helfer fast 10 Kubikmeter Müll gesammelt und die Dünen- und Strandflächen vom Abfall befreit. Und das bei wunderbarem Syltwetter.
Am Samstag den 15. Februar 2020 starten wir zum fünften Mal um 10 Uhr vom Parkplatz der Kitesurfer/Übergang 10 ins Naturschutzgebiet. Müllsäcke, Greifzangen und Handschuhe werden gestellt. Gerne können auch eigene Handschuhe und ein Spaten mitgebracht werden. Nach getaner Arbeit um 13 Uhr gibt es noch etwas Warmes zu Essen und zu Trinken. Dazu bitte Suppenteller, Löffel und Tasse mitbringen; wir wollen auch hier keinen weiteren Müll in Form von Plastikgefäßen und Pappbechern produzieren!

Der Lister Sandhaken, auch Ellenbogen genannt und betreut durch die Sölring Foriining, besticht durch zahlreiche Besonderheiten. Die sich noch immer im Wachstum befindliche Fläche ist Wind und Wellen ausgesetzt. Seine Wildheit und Ursprünglichkeit ist Heimat für seltene Pflanzen- und Tierarten, die teilweise nur noch dort vorkommen und dadurch besonders schützenswert sind. Durch andauernde Sturmphasen in den Herbst- und Wintermonaten kommt es immer wieder zu hohen Wasserständen. Die Nordsee mäandriert dann tief in die Dünenlandschaft hinein, bis das Wasser schließlich zur Ruhe kommt. So wird auch alles Mitgebrachte aus der Nordsee an ungewöhnlichen Stellen abgelagert. Nach wie vor findet sich neben Algen, Pflanzenresten und Holzstücken auch viel anthropogener Müll. Dass Plastikmüll eine große Gefahr für die Umwelt darstellt, müsste in der Zwischenzeit jedem bekannt sein, die Medien berichten ja nahezu täglich darüber. Und es wird immer mehr, obwohl man sich in der Öffentlichkeit lokal, national und international damit auseinandersetzt und Abhilfen sucht. Natur, Mensch und Tier sind gefährdet.
So wollen wir auch 2020 wieder ein Zeichen setzen und mit der gemeinsamen Sammelaktion auf die lokale und globale Problematik hinweisen. Wir hoffen auf viele Freiwillige, die uns helfen den Ellenbogen, eine einzigartige Naturlandschaft auf unserer Heimatinsel Sylt, von Unrat zu befreien. Gleichzeitig bietet sich den Helfern die Gelegenheit, in dieser besonderen Landschaft unterwegs sein zu dürfen, was sonst nur den Schutzgebietsbetreuern gestattet ist.
Um Fahrgemeinschaften zu bilden, können sich Teilnehmer um 9:15 Uhr auf dem Parkplatz der Sylter Werkstätten treffen. Sollte das Wetter am 15. Februar nicht mitspielen, schaut bitte bis 9 Uhr auf der Facebookseite der Naturschutzgemeinschaft Sylt oder bei Heimatliebe Sylt nach, ob die Aktion stattfindet oder nicht.
Bei Fragen stehen wir gerne zur Verfügung. Die Naturschutzgemeinschaft Sylt ist von Montag bis Freitag unter Tel. 04651-44421, und die Sylter Werkstätten sind unter Tel. 8863700 erreichbar.
Eine PM der NSG-Sylt
Teilen mit:
- Klicken, um einem Freund einen Link per E-Mail zu senden (Wird in neuem Fenster geöffnet) E-Mail
- Klicke, um auf X zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) X
- Klick, um auf Pinterest zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) Pinterest
- Klick, um auf Facebook zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) Facebook
- Klicken, um auf WhatsApp zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) WhatsApp
Hohe Erwartungen an Sylts neue Klimamanagerin
/in Mensch und Umwelt /von Lothar KochAm 15.November wird die neue „Klima- und Nachhaltigkeitsmanagerin“ Catharina Beyerlein offiziell ihr Amt antreten. NaturReporterSylt wünscht Zielstrebigkeit, Durchsetzungskraft, gute Zusammenarbeit und gutes Gelingen! Setzen Sie bitte im wahrsten Sinne des Wortes alle Hebel für Klimaschutz und Nachhaltigkeit auf dieser Insel in Bewegung!
Frau Beyerlein folgt nach einer fünfjährigen Pause, dem ehemaligen Klimamanager des Landschaftszweckverbandes, der vorzeitig seinen Job aufgekündigt hatte.(s. auch hier ). Damit wird eine Forderung der Grünen erfüllt , und auch der rund 1100 DemonstranInnen, die am 20.9. vor dem Rathaus in Westerland für mehr Klimaschutz protestierten .
Leider verstrichen nun etliche ungenutzte Jahre, in denen zum Thema Klimaschutz auf Sylt wieder alles stagnierte. Bereits 2011 attestierte ein insulares Gutachten zum Klimaschutz Sylt sehr schlechte Noten im Bundesvergleich.

Insofern lastet auf der hochdotierten neuen Stelle, die beim LZV angesiedelt ist ein hoher Erwartungsdruck.
Das sollten wir von der Klima-und Nachhaltigkeitsmanagerin erwarten:
Die Forderungen des breiten „Aktionsbündnis Reizklima“ der Demo vom 20.9.2019 fassen das schon gut zusammen:
- Ab sofort: Ausrichten alle insularer Entscheidungen an den Klimazielen und Einrichten einer insularen Klima-Kommission, die unter Vorsitz der Nachhaltigkeitsmanager*In vierteljährlich Vorschläge an die Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung weiterleitet.
- Ab 2020 eine Bilanz zum Treibhausgasverbrauch von Sylt in Tonnen CO2 Äquivalenz veröffentlichen und jährlich fortschreiben.
- Maßnahmen ergreifen um den Treibhausgasverbrauch auf der Insel jährlich linear zu senken bis 2035 das Ziel 100% klimaneutrale Insel erreicht ist.
- Verwaltung, Eigenbetriebe und Betriebe an denen die Gemeinden beteiligt sind per Satzung strickt auf das Ziel 2035 100% klimaneutral ausrichten.
- Zurückdrängen des Individualverkehrs, Vorrang für ÖPNV, Fahrrad, Fußgänger. Schnelle Umsetzung des Radwegekonzepts.
- Konsequente Ausrichtung der Fremdenverkehrswerbung auf nachhaltige Anreise und nachhaltige Mobilität auf der Insel.
Ansonsten: Sichtung, Bündelung und Begleitung aktueller insularer Aktivitäten zum Thema Klimaschutz. Derzeit scheint es in unterschiedlichen „Lagern“ Arbeitsgruppen und Initiativen zu geben, die in der Thematik etwas bewegen wollen. Dazu gehören Umweltschutzverbände, Parteien, und andere Institutionen wie die Dehoga, SMG, SU, AWI etc. Das gälte es nun sinnvoll zu koordinieren, damit nicht doppelt parallel gearbeitet wird.
An erster Stelle sollte sicher eine saubere Bilanz der insularen Energie- und CO2 -Ströme stehen. Nur wenn das bekannt ist, kann zielgerichtet und effektiv gearbeitet werden und auch in kommenden Jahren der Erfolg der Klimamanagerin evaluiert werden.
Lothar Koch
Teilen mit:
- Klicken, um einem Freund einen Link per E-Mail zu senden (Wird in neuem Fenster geöffnet) E-Mail
- Klicke, um auf X zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) X
- Klick, um auf Pinterest zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) Pinterest
- Klick, um auf Facebook zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) Facebook
- Klicken, um auf WhatsApp zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) WhatsApp
Ruft den Ökosystem Notfall aus!
/in Mensch und Umwelt /von Lothar Kochvon Will Marshall – übersetzt von Lothar Koch
Statt „Klimanotstand“ wäre es angemessener von einem Ökosystem-Notfall zu sprechen.
- Warum ich die Prinzipien und den Ansatz von Extinction Rebellion unterstütze –
Mea culpa, liebe Leute. Nachhaltigkeit liegt mir sehr am Herzen, aber ich muss ich ein Geständnis ablegen: Ich habe statt „Nachhaltigkeit“, „Umwelt“, „Natur“, Artenvielfal“,“Ökosystem“ und anderen Begriffen in meinen Texten am häufigsten das Wort „Klimawandel“ benutzt, um damit alle Themen auf einmal zu umschreiben. Mir war jedoch nicht genau klar, wo wir uns inzwischen mit unserem Planeten in Bezug auf Umwelt befinden.

Im Vorfeld des UN-Klimagipfels in New York vor ein paar Wochen habe ich einige Daten und Berichte gelesen und bin zu zwei verdammten Erkenntnissen gekommen, die ich wichtig finde zu teilen:
Der Verlust von Ökosystemen hat in so katastrophalem Ausmaß bereits stattgefunden, dass Reaktionen wie für Notfälle gerechtfertigt sind. Es ist keine Zukunftsfrage mehr: Es ist passiert und es passiert gerade JETZT!.
Ein weit verbreitetes Missverständnis verschleiert, dass der Verlust von Ökosystemen kein Zukunftsthema ist. Das ist teilweise durch die Fokussierung auf den Klimawandel geschehen, dessen Auswirkungen in der Regel erst in den kommenden Jahrzehnten erwartet werden. Wir hören Dinge wie: „bis 2050 werden extreme Wetterereignisse häufiger, dass es einmal im Jahrhundert zu Überschwemmungen kommt“ oder „im Jahr 2100 wird der Meeresspiegel so weit ansteigen, dass wir XX% aller Inseln verlieren“. Dies lenkt davon ab, dass in Bezug auf den Verlust von Ökosystemen bereits viel passiert ist und täglich passiert.
Homo Sapiens hat schon lange andere Arten auf der Erde heimgesucht und viele Arten der Megafauna ausgelöscht, zum Beispiel als wir neue Kontinente besiedelten. Aber die postindustriellen Zerstörungsraten sind wirklich drastisch und im Unterschied zu damals sind wir uns heute der zerstörerischen Auswirkungen bewusst, die wir anrichten. Dies ist der Grund, warum die Botschaft von Extinction Rebellion für mich zutreffend klingt.

Lasst uns einige Fakten auf den Tisch bringen. Ich habe viele der Berichte aus dem Jahr 2019 gelesen: den IPCC-Bericht der Vereinten Nationen, in dem die Beschleunigung des Abschmelzens von Gletschern beschrieben wird; Der WMO-Bericht 2019 beschreibt den Anstieg des Meeresspiegels („seit 1993 steigt der Meeresspiegel… um 3,2 mm pro Jahr… von 2014 bis 2019 stieg er auf 5 mm pro Jahr“) und den Temperaturanstieg („seit 1850 stiegen die globalen Temperaturen um 1,1 ° C“) … aber zwischen 2011 und 2015 um 0,2 ° C ”); Der UNEP-Bericht bewertet die Fortschritte bei der Erreichung der globalen Umweltziele und stellt fest, dass wir nicht einmal 68% davon kontrollieren können. Der Vogelbericht zeigt, dass wir seit 1970 in Nordamerika 3 Milliarden Vögel verloren haben (30%). und viele andere Arten. Alles lesenswert.
Keiner war jedoch schädlicher als der im Mai veröffentlichte Bericht der Vereinten Nationen über die biologische Vielfalt (IPBES). Schlagzeilen machte, dass ca. 1 Million Arten – ca. 25% aller Arten – vom Aussterben bedroht sind. Aber während diese Nachrichten in die Zukunft schauten, waren die Daten zur jüngsten Vergangenheit darin das, was mich weit mehr beunruhigte. Es wurde deutlich, dass wir seit 1980 Folgendes registrieren:
- Die globale Biomasse wildlebender Säugetiere ist um 82% gesunken.
– Die natürlichen Ökosysteme nahmen im Vergleich zu ihren frühesten Schätzungen im Durchschnitt um 47% ab
– Die lebende Korallenbedeckung an Riffen hat sich fast halbiert (diesmal in den letzten 150 Jahren).
– Einem entsprechenden Bericht des World Wildlife Fund aus dem Jahr 2014 zufolge ist die Zahl der auf dem Land lebenden Tiere um 40% zurückgegangen, ebenso wie die Zahl der Tiere in Meeresökosystemen. Tiere in Süßwasserökosystemen sind um 75% zurückgegangen. - Bei näherer Betrachtung einer Reihe von Arten wurde ähnlich wie im UN-Bericht festgestellt, dass die Hauptfaktoren nicht das Klima, sondern der Verlust und die Ausbeutung von Lebensräumen waren.
Was? Lassen Sie uns das noch einmal verdauen. 82% der Wildtier-Masse schon weg? 50% der lebenden Korallen sind bereits verschwunden? 75% der Süßwasserökosysteme verschwunden? Nicht in irgendeiner hypothetischen Zukunft, sondern schon weg? Heilige Scheiße.
Darüber hinaus tilgen wir heute täglich weitere 150–200 Arten von der weltweiten Liste. Dies ist das Zehn- bis Hundertfache des natürlichen Hintergrundaussterbens, sodass 90–99% davon direkt auf menschliches Handeln zurückzuführen ist. Das sind 13–18% aller Arten, die wir in modernen Zeiten jedes Jahrzehnt verloren haben. Es braucht kein Genie, um zu erkennen, dass wir nicht mehr all zu viel Zeit haben, bis die meisten Arten verloren sein werden.
Dies ist ein kolossaler planetarischer Notfall.
Wir müssen unseren Schwerpunkt vom Thema Klimawandel auf den Ökosystemnotstand verlagern.
Ein zweites Problem ist unser Fokus auf den Klimawandel. Der Großteil des öffentlichen Diskurses über Nachhaltigkeit konzentriert sich darauf als Hauptthema. Das ist aus drei Gründen schlampig. Erstens ist es nicht das Klima an sich, das uns am Herzen liegt, sondern die Auswirkungen, die es auf das Leben (uns Menschen und andere Arten) hat. Die Erde hat unzählige Klimaveränderungen durchlaufen, und die Mischung aus Gasen und Temperaturen an sich interessiert uns nicht. Klima ist uns nur insofern wichtig, als es sich negativ auf das Leben auswirkt. Obwohl diese Argumentation völlig offensichtlich ist, wird das Klima häufig verwirrend als Endpunkt eingesetzt, was Diskussionen verzerren und den Handlungsfokus verlagern kann.
Die ethische Katastrophe unserer Zeit ist der Verlust der biologischen Vielfalt und die Zerstörung des Ökosystems. In einfachen Worten ausgedrückt: Die Dezimierung oder das Aussterben der Anzahl von Tieren und der Anzahl der Arten. Menschen zerstören die Pflanzen, Tiere und Ökosysteme, die für das Leben auf der Erde notwendig sind.
Das größte Problem ist wohl das Letzte. Obwohl es heutzutage Routine ist, dass nicht-menschliches Leben in praktischen Überlegungen ein Gewicht von Null hat, ist es schwierig, so zu tun, als wäre dies nicht eine ethische Herausforderung von größtem Ausmaß.
Zweitens, und was noch wichtiger ist: das Klima ist einfach nicht der dominierende Faktor, der zum Verlust von Ökosystemen beiträgt. Es könnte mit der Zeit dominant werden und verdient daher mit Sicherheit unsere ernsthafte Aufmerksamkeit. Es ist kein Scherz, den die Chinesen erfunden haben, um den Westen dazu zu bringen, sein Wachstum einzudämmen. Es ist sehr ernst. Wie der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, letzte Woche sagte, wenn Sie nicht an den Klimawandel glauben, kommen Sie einfach und verbringen Sie eine Woche in Kalifornien – erleben Sie die Folgen: extreme Waldbrände mit 180 000 Evakuierten.
Klimawandel ist jedoch nicht der dominierende Faktor für die Dezimierung von Wildtieren. Aktuell ist es „nur“ der drittwichtigste Faktor. Die fünf Haupttreiber des Klimawandels laut IPBES-Bericht sind in der Reihenfolge:
(1) Änderungen der Land- und Seenutzung;
(2) direkte Ausbeutung von Organismen;
(3) Klimawandel;
(4) Verschmutzung und
(5) invasive gebietsfremde Arten.
Das Klima wird wahrscheinlich ein zunehmender Treiber für den Verlust der biologischen Vielfalt sein – daher ist es wichtig, dass wir daran arbeiten, ihn umzukehren -, aber die ersten beiden Faktoren verdienen noch größere Aufmerksamkeit.
Drittens ist der Verlust der Ökosysteme bereits eingetreten – keine Zukunftsfrage. Wenn man sich auf das Klima konzentriert, neigt man dazu zu glauben, dass Umweltbelange in Zukunft verbessert werden können. Wenn man sich auf den Verlust von Ökosystemen konzentriert, ist die Notwendigkeit sofortiger Maßnahmen viel offensichtlicher und zwingender.
Daher ist es entscheidend, vom Klimawandel auf einen ökosystemaren Diskurs überzugehen.
Sprechen wir über Ethik.
Es gibt drei große moralische Fehler unserer Zeit, die größtenteils unsichtbar und unausgesprochen sind:
- Nationale Diskriminierung – wir halten es für in Ordnung, Menschen aufgrund ihres Geburtsortes zu diskriminieren.
- zukünftige Generationen – in unserer gegenwärtigen ethischen Rechnung wird zukünftigen Generationen typischerweise ein Wert von Null zugeschrieben; und
- andere Arten – in ähnlicher Weise wird in unserem gegenwärtigen ethischen Kalkül typischerweise anderen Arten ein Wert von Null zugeschrieben.
Das Schlimmste ist wohl das Letzte. Obwohl es heutzutage Routine ist, dass nicht-menschliches Leben in praktischen Überlegungen kein Gewicht hat, ist es schwierig, dies nicht als ethische Herausforderung von größtem Ausmaß zu betrachten.
Warum Extinction Rebellion (XR) richtig ist
Aus diesen Gründen unterstütze ich von ganzem Herzen die Prinzipien und den Ansatz, die wir bisher bei den Bemühungen von XR gesehen haben. die einfache, ruhige, wahrheitsgemäße Sprache, die wir von Greta Thunberg gehört haben.
- Sie haben das Recht, das Thema Aussterben umzubenennen – das ist das Wichtigste (obwohl ich die Dezimierung des Ökosystems als breitere Kategorie hinzufügen würde).
- Sie sagen zu Recht, dass dies ein Notfall ist – wir haben ungefähr die Hälfte der Tiere auf der Erde vernichtet und töten 150–200 Arten / Tag; und
- Sie haben Recht zu rebellieren, indem sie auf die Straße gehen und eine gandhi-artige, friedliche Nichtzusammenarbeit mit Unternehmen und dem Staat zu betreiben, bis wir Veränderungen sehen, denn das ist die moralische Sache, die zu tun ist.
Stehen wir geschlossen hinter ihnen.
von Will Marshall, übersetzt von Lothar Koch
Follow
Will Marshall is Co-founder & CEO of Planet — launching fleets of satellites to image the whole Earth daily. Worked on lunar missions at NASA; Ph.D. in quantum physics.
Teilen mit:
- Klicken, um einem Freund einen Link per E-Mail zu senden (Wird in neuem Fenster geöffnet) E-Mail
- Klicke, um auf X zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) X
- Klick, um auf Pinterest zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) Pinterest
- Klick, um auf Facebook zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) Facebook
- Klicken, um auf WhatsApp zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) WhatsApp
Spenden
Diese Website verzichtet auf Werbung und wird ehrenamtlich erstellt. Sie dient dem Naturschutz-Netzwerk Sylt.
Seiten
Kategorien
Archive
- August 2025 (2)
- Juli 2025 (1)
- Juni 2025 (4)
- Februar 2025 (2)
- Oktober 2024 (1)
- August 2024 (1)
- April 2024 (1)
- Dezember 2023 (1)
- Oktober 2023 (1)
- Mai 2023 (1)
- Januar 2023 (2)
- August 2022 (1)
- Juli 2022 (1)
- Juni 2022 (2)
- April 2022 (2)
- März 2022 (4)
- Dezember 2021 (2)
- Oktober 2021 (2)
- September 2021 (1)
- Juli 2021 (1)
- März 2021 (3)
- Februar 2021 (2)
- Januar 2021 (2)
- November 2020 (5)
- Oktober 2020 (4)
- September 2020 (3)
- August 2020 (3)
- Juli 2020 (5)
- Juni 2020 (3)
- Mai 2020 (3)
- April 2020 (4)
- März 2020 (3)
- Februar 2020 (3)
- Januar 2020 (2)
- November 2019 (3)
- Oktober 2019 (5)
- September 2019 (9)
- August 2019 (7)
- Juli 2019 (3)
- Juni 2019 (3)
- Mai 2019 (9)
- April 2019 (4)
- März 2019 (2)
- Februar 2019 (3)
- Januar 2019 (2)
- Dezember 2018 (2)
- November 2018 (2)
- Oktober 2018 (5)
- September 2018 (4)
- August 2018 (8)
- Juli 2018 (4)
- Juni 2018 (7)
- Mai 2018 (2)
- April 2018 (8)
- März 2018 (4)
- Februar 2018 (6)
- Januar 2018 (4)
- Dezember 2017 (2)
- November 2017 (3)
- September 2017 (5)
- August 2017 (7)
- Juli 2017 (7)
- Juni 2017 (5)
- Mai 2017 (3)
- April 2017 (4)
- März 2017 (3)
- Februar 2017 (2)
- Januar 2017 (4)
- Oktober 2016 (3)
- September 2016 (1)
- August 2016 (2)
- Juli 2016 (2)
- Juni 2016 (11)
- Mai 2016 (7)
- April 2016 (2)
- März 2016 (7)
- Februar 2016 (9)
- Januar 2016 (7)
- Dezember 2015 (8)
- November 2015 (9)
- Oktober 2015 (6)
- September 2015 (2)
- August 2015 (2)
- Juli 2015 (2)
- Juni 2015 (3)
- April 2015 (3)
- Januar 2015 (5)
- Dezember 2014 (2)
- November 2014 (7)
- Oktober 2014 (4)
- September 2014 (3)
- August 2014 (2)
- Juli 2014 (9)
- Juni 2014 (2)
- Mai 2014 (1)
- März 2014 (1)
- Februar 2014 (1)
- Januar 2014 (1)
- Dezember 2013 (3)
- November 2013 (2)
- Oktober 2013 (1)
- September 2013 (1)
- August 2013 (1)
- Juli 2013 (4)
- Juni 2013 (1)
- Mai 2013 (3)
- April 2013 (4)
- März 2013 (1)
- Februar 2013 (1)
- Januar 2013 (2)
- Dezember 2012 (2)
- November 2012 (1)
- September 2012 (2)
- August 2012 (1)
- Juli 2012 (1)
- Juni 2012 (4)
- Mai 2012 (5)
- April 2012 (6)
- März 2012 (9)
- Februar 2012 (5)
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.