Sylter Grüne weiter für Renaturierung auf Flughafen

Sylter Grüne befürworten weiterhin den Beschluss zum Hallenabriss auf dem Fliegerhorstgelände

Trotz des erfolgreich angelaufenen Bürgerbegehrens bleiben Die Grünen Sylt bei Ihrem vor Jahren getroffen „JA zum Abriß der alten Flugzeughallen“ auf dem ehemaligen Fliegerhorstgelände.    „Wir freuen uns über mehr Bürgerbeteiligung in der Inselpolitik“, sagt Maria Anderen, „allerdings sollten alle Argumente wohl gehört und überlegt sein.“

Nach Abwägung der Vor-und Nachteile hinsichtlich der Instandsetzungskosten der Hallen 25 und 28 und der zu erwartenden Betriebskosten halten es die Grünen  für unverantwortlich, die alten Flugzeughallen zu erhalten.

Wie im Informationsteil der Webseite des Bürgerbegehrens selbst vorgerechnet wird, belaufen sich die amtlich errechneten (geschätzten) Renovierungskosten und die Beträge, die an die BIMA zurückzuzahlen wären, auf 6,58 Millionen Euro. Die Hoffnung, diesen Betrag durch ehrenamtliche Arbeit deutlich zu senken, wird dort zwar geäussert, jedoch nicht mit Zahlen belegt. Ein solches Vorhaben wäre bei den denkmalgeschützten Gebäuden ohnehin nicht zulässig.

Zudem wird nicht erwähnt, daß  voraussichtlich unbefristete Folgekosten auf die Gemeinde zukommen, da die formal unter Denkmalschutz gestellten Hallen auf dem Marinefliegerhorst später dauerhaft erhalten werden müssten. Allerdings dürften sinnvolle Veränderungen an den Gebäuden, wie zum Beispiel ein Ersatz der schweren Flugzeughallentore und anderes mehr, aus Erwägungen des Denkmalschutzes  in Zukunft nicht vorgenommen werden.

„Wir sehen im Abriss der Hallen eine letzte Chance, der Insel ohne wesentliche Nachteile eine relativ großes Stück Natur zurückzugeben, das dauerhaft vor Spekulation geschützt wäre.“ sagt Roland Klockenhoff von den Grünen. „Die bereits von der Gemeinde beschlossene Renaturierung des Fliegerhorstes war und ist ein wichtiges Signal zur Abkehr vom rücksichtslosen Landschaftsverzehr durch Spekulation, wie wir ihn in den vergangenen Jahrzehnten auf Sylt erlebt haben. Dafür haben sich die Grünen maßgeblich erfolgreich eingesetzt.“ so der Naturschützer.

Für die Belange des Katastrophenschutzes sind sinnvollere, dezentrale  Alternativen möglich, die bereits von den Gemeinden und Fachleuten für Katastrophenschutz durchdacht/geprüft wurden:

Für die Menschenrettung z.B. in Hörnum, List und Kampen die Veranstaltungssäle und Hotels, evtl. Erholungsheime und Kurverwaltungen, in Wenningstedt und in der Gemeinde Sylt die Norddörferhalle, diverse Schulen/Sporthallen und Kindererholungsheime. Für Material könnten bei den jeweiligen Ortswehren Container nur für diesen Zweck aufgestellt werden.

„Diese Alternativen werden den Gemeindehaushalt langfristig sicherlich weniger belasten“, so die Grüne Gemeindevertreterin Maria Andresen.

Spitzenflug- traumhafte Odde-Bilder

Ralf Meyer hat wieder traumhafte Bilder per Drohne von Sylts Südspitze gemacht (vom 26.2.2016). Zeugnisse, die bald nur noch Erinnerung sein werden, da offenbar aus Kostengründen keine Biotopschutzmaßnahmen mit Sandvorspülungen im südlichen Naturschutzgebiet Hörnum Odde durchgeführt werden.

Der Frühling scheint sich Sylt zu nähern….

Heute morgen in Rantum

 

LOTHAR KOCH

Abenteuer Strand- fossilen Schwamm gefunden

Flint-Druse: versteinerter Schwamm

Flint-Druse: versteinerter Schwamm

Der Strand bietet immer wieder etwas Abenteuer für Aufmerksame, denn schließlich ist der Spülsaum der Spiegel des großen Meeres. Wie bei einer Wundertüte weiß am Abend noch keiner, was alles am nächsten Morgen antreiben wird. Und genau das macht den Strandgang für viele besonders faszinierend. Von Bernsteinsuchern über Muschelsammler bis hin zu Foto- und Strandgutkünstlern – hier findet jeder sein Lieblingsobjekt zwischen Seetang, Fischkisten und Plastikmüll. Und, wer weiß? Vielleicht wird gerade morgen in aller Frühe mal wieder ein »mit Gold und Gewürzen« beladenes Schiff stranden! Allerdings gibt es heutzutage, zumindest an den Badestränden, eine gut funktionierende Strandreinigung, die schon im Morgengrauen zugreift. Deshalb sollte man sehr früh aufstehen, wenn man wirklich der erste Finder von kostbarem Strandgut sein will. (Textauszug aus meinem Naturerlebnisführer NatürlichSylt).

Als vorige Woche ein Orcakalb in Rantum im Spülsaum lag, war das schon eine

Flint-Druse: versteinerter Schwamm, aussenseite

Flint-Druse: versteinerter Schwamm, Aussenseite

Fundsensation-das erste Mal seit 1964 wieder am Sylter Strand. Eine Woche davor fand ich einen Papageitaucher-für mich persönlich der zweite Fund dieser Art an der deutschen Nordseeküste innerhalb von 40 Jahren. Gestern entdeckte ich wieder etwas Besonderes. Wahrscheinlich handelt es sich um einen versteinerten Schwamm in einer sogenannten Kugelfint-Druse. Mit 20 cm Duchmesser ein fast fußballgrosser Fossilienbrocken und auf Sylt gewiss eine Seltenheit. An der Ostsee sollen die öfter bei den Kreidefelsen gefunden werden. Sie sind ca. 100 Millionen Jahre alt.

Ich freue mich über Mitteilungen, wenn jemand mehr dazu sagen kann: info@syltopia.de

LOTHAR KOCH

Hörnum Odde: Keine grüne Phantasien aus Kiel

IMG_1686Der Grüne Umweltminister Robert Habeck hat über seinen Abteilungsleiter für Küstenschutz im Ministerium auf einen Hilferuf-Brief der Gemeinde Hörnum zur Odde- Problematik antworten lassen.

KOMMENTAR

Die Signale aus Kiel in Hinblick auf die Hörnum Odde klingen enttäuschend: Trotz Strategie 2100, Odde Thing und mehrerer Gespräche mit Naturschutzverbänden keine klare Willensäusserung im pro Naturschutzgebiet. Liegt das an der reinen Küstenschutzperspektive, die nahezu ausschließlich dargelegt wird? Vom zuständigen Landesamt für Naturschutz ist zur Sache nichts zu hören und die Nationalparkverwaltung ist dem Amtsleiter untergeordnet, die hier den Küstenschutz mit Beton(-denken) vertritt. Fehlt es an Geld oder auch an Phantasie die kostbare Landschaft Sylts zu erhalten? Auf die Frage, was denn schlußendlich passieren soll, wenn die Dünen endgültig aufgerieben sind, heißt es nur kryptisch „Wir haben Pläne in der Schublade, äußern uns aber nicht dazu“. Das bringt Verunsicherung und läßt innere Bilder von Betongürteln und -buhnen südlich des Hörnumer Leuchtturms entstehen. So eine Lösung wäre dann der „Worst Case“ für Hörnum und die Insel Sylt als touristische Marke. Vielleicht wird es aber auch ein häßlich schwarzer Deich, so wie der neue in List? Oder gelingt eine naturnähere Lösung mit einer künstlichen Düne? Nichts Genaues weiss man nicht. Man muss noch forschen. Ein Eingeständnis des LKNs, daß küstenschutztechnische Fehlentscheidungen der Vergangenheit (Tetrapoden für die Ferienhäuser) den Abtrag im NSG (FFH-Gebiet) beschleunigt haben, wird vermieden- das könnte möglicherweise nach europäischem Recht und dem Verursacherprinzip Regressforderungen ans Amt zu Folge haben.

Derweil lösen sich die uralten Heidedünen im Naturschutzgebiet weiter auf und die Immobilienmakler und Häuslebesitzer in der Kersigsiedlung reiben sich die Hände, weil gut geschützt hinter dem Betonwall die Preise wieder steigen. Das Naturschutzgebiet muss sich anpassen, heisst es in dem Schreiben.

LOTHAR KOCH