Zwergwal vor Rantum starb wohl in Fischereigerät

Wie jetzt bekannt wurde fanden Strandgänger den vor Rantum gestrandeten Minkwal, wie Zwergwale auch genannt werden, bereits am Abend des 3. Junis. Fotos zeigen: Der Bartenwal war in eine Reuse verheddert, die ihn wohl stranguliert hatte. Die Reuse ist mit dem Code MCBRIDE Fishing 0005816 bezeichnet, was auf eine ausländische Herkunft hindeutet (Irland/UK).Es gibt ein „McBride Fishing“ in Irland, die sich auf Taschenkrebsfang spezialisiert haben. Diese Herkunft ist wohl sehr wahrscheinlich. In dem Fangkorb reiste noch eine ausgewachsener , lebender Taschenkrebs mit.Die Firma sitzt an der Nordküste Irlands.

Wieder einmal ein Beispiel wie tödlich Fischereigerät für Meeressäuger sein kann, egal welcher Größe sie haben. Dieser Zwergwal misst ca 6,5 Meter Länge.

Heute werden Wissenschaftler des für Meeressäugerforschung zuständigen ITAW (Institut für für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (Uni Hanover) in der Abdeckerei in Jagel erwartet, wo der Kadaver lagern wird, um Gewebeproben des Wals zu nehmen und mehr über die Todesursache herauszufinden. Nicht selten werden in den Tieren hohe Schadstoffwerte und Parasiten gefunden, die ebenso wie akuter Nahrungsmangel Todesursache sein könnten.

© Fotos M.Zippel

Text: L.Koch/NaturReporterSylt

Goldschakal(e) auf Sylt!

Goldschakale sind Wildtiere, die zum Beispiel in der Serengeti Tanzanias vorkommen.

Derzeit ist die Diskussion auf Sylt um einen Goldschakal entbrannt, der hier angeblich in einer Nacht 76 Schafe gerissen haben soll.

Wo soll der herkommen? Wie kam er auf die Insel? Weshalb sollte ein so relativ kleines Tier das tun? Welche Beweise werden für so eine Behauptung vorgelegt? Angeblich DNA Spuren in den Opfern-sind die in allen getöteten Tieren zu finden?

Wildtiere jagen normalerweise nur das, was sie benötigen um satt zu werden. Handelte es sich etwa um ein Rudel Goldschakale, dasss plötzlich auf Sylt aufgetaucht ist? Oder laufen diese Tiere plötzlich Amok?

Das Landesumweltministerium hat Goldschakale auf Sylt nun zum Abschuss freigegeben- obwohl diese unter Schutz stehen. Gäbe andere Möglichkeiten, den Goldschakal zu entnehmen (Fallen, Abtransport…?) Fragen die sich nun die Sylter Naturschutzverbände stellen sollten.

Update 5.6.: Inzwischen sollen in weiteren Nächten weitere ca 20 Schafe gerissen worden sein. Offenbar liegen 3 DNA Proben vor, die auf Goldschakal hinweisen. Vermutet werden zwei Schakale. Es gibt auch Videos, die einen Schakal in der Nähe der Schafe zeigen. Es scheint also tatsächlich zu stimmen, dass Goldschakale die sylter Schafe gerissen haben. Eine solche Menge von Schfsrissen durch Goldschakale hat es bislang nie in Deutschland gegeben. Die Naturschutzverbände haben der Schussgenehmigung des Landes daher nur zugestimmt, da es sich um einen aussergewöhnlichen Ausnahmefall handelt.

Walstrandung bei Rantum

4.6.2025/ 7:00 Uhr Rantum Weststrand

Als ich heute morgen um kurz nach Sieben mein morgendliches Nordseebad nehmen wollte staunte ich nicht schlecht, beim ersten Überblick hoch oben von der Strandtreppe des Übergangs am Sölring Hof.

Dort manövrierte gerade ein Radlader, um einen mächtigen toten Wal aus dem Wasser zu ziehen.

Bei näherem Hinschauen war klar: aufgrund der Finnenform (Rückenflosse) liess sich der Bartenwal als 6-9 m langer Zwergwal identifizieren. Die Färbung gab keinen sicheren Aufschluss zur Artbestimmung, da grosse Bereiche der dunklen Oberhaut bereits abgeschubbert waren und der Wal deshalb eher rosa wirkte.

Zwergwale kommen selten in die Region der friesischen Inseln, sind aber in der nördlichen Nordsee recht häufig.
Sollte kein Institut interesse an der kostspieligen Skelettierung des Wals haben, wird er wohl nach einer wissenschaftlichen Gewebeprobennahme zum Abdecker in die Sondermüllverwertung gebracht.

DiplBiol.Lothar Koch/Fotos:A.Becker

Dipl.Biol.Lothar Koch/Fotos:A.Becker