Sylt bekommt eine/n neue/n Klimaschutz-Manager/in
Nun ist es wohl beschlossene Sache, wie man aus gut informierten Kreisen hört: Nach fünfjähriger Pause in Sachen professionellem Klimaschutz haben sich die Inselgemeinden durchgerungen, die Stelle eines „Nachhaltigkeit-Managers“ erneut zu besetzen. Die Stelle soll beim Landschaftszweckverband, also einem gemeindeübergreifenden Gremium angesiedelt werden.
Im Klimaschutz hinkt Sylt anderen Regionen Deutschlands deutlich hinterher. Das belegt ein Gutachten von 2011. Ausgerechnet Sylt! Dabei ist die Insel doch prädestiniert etwas für gutes Klima zu unternehmen, schliesslich ist die exponierte Lage am Meer besonders anfällig für die unabsehbaren Folgen des Klimawandels und Meeresspiegelanstieges. Ausserdem wäre Sylt mit seinem Prommi-Faktor und der Million Gäste aus der ganzen Republik ein idealer Multiplikator für gute innovative Ideen.
Leider konnten die Inselgemeinden und Unternehmer dieses Potiential, auch in Hinblick auf effektive Imagewerbung der Marke Sylt, in der Vergangenheit noch nicht optimal nutzen. Immer wieder gab es mal die ein oder andere werbewirksame Aktion und eine Klimawoche, aber dauerhaft runter mit der Energie-und CO2- Bilanz ging es bislang nicht. Auch in Sachen Nachhaltigkeit blieb es bislang bei kleineren Vorzeigeprojekten. Leider gelang es auch dem Klimaschutzmanager, dessen Stelle drei Jahre gefördert wurde nicht, eine echte Aufbruchstimmung unter den insularen Akteuren zu erzeugen. Er ging 2016 nach zweieinhalb Jahren frühzeitig. Von da an wollte der Landschaftszweckverband auf Projektarbeit und Initiativen externer Büros setzen. Diese Vorstellung konnte offenbar nicht umgesetzt werden.
Anfang des Jahres entschied man sich, erneut eine solche Stelle auszuschreiben, die diesmal jedoch dauerhaft und fokussierter Projekte für Klimaschutz umsetzt und in dieser Hinsicht netzwerkt. Dieser Auffassung waren auch die TeilnehmerInnen eines Klimaschutzworkshops, der vom Landschaftszweckverband Anfang März ausgerichtet wurde und an dem einige BürgermeisterInnen der Insel teilnahmen. In einem zweiten Teil der im Juni 2019 stattfand wurde dann der endgültige Beschluss gefasst eine neue Stelle für einen Nachhaltigkeitsmanager zu schaffen. Man war sich einig, dass die Herausforderungen nur mit einer kompetenten Stelle gemeistert werden können. Der/Die Projektmanager/in soll vor allem Akteure insular und überregional vernetzen, an einem Leitbild für Klimaschutz und Nachhaltigkeit arbeiten und übergeordnet tätig sein, also keine eigenen Projekte durchführen, sondern andere dafür motivieren und allenfalls dabei begleiten.
In dem Wort „Nachhaltigkeitsmanager“ steckt schon der Anspruch drin, dass es dabei nicht ausschliesslich um Klimaschutz, sondern generell um die Verbesserung der Insel in allen Umweltfragen gehen soll, die Nachhaltigkeit betreffen.