Ufermauer in Westerland wird verstärkt


Vor über hundert Jahren wurde die Ufermauer in Westerland gebaut um die exponierten Häuser der Stadt gegenüber Angriffen der See zu schützen. Weil das Mauerwerk stellenweise abbricht und es Schäden an den Fugen gibt, wird die Ufermauer nun bis 2023 in den Sommermonaten abschnittweise verstärkt. Im vergangenen Jahr war die meterdicke Sandschicht am Fuße der Mauer kurzzeitig abgetragen worden, um ihren aktuellen Zustand auch in diesem Bereich zu ermitteln. In diesem Jahr wird ein 90 Meter langer Bereich südlich der Friedrichstraße vor dem Strandrestaurant Badezeit verstärkt. Die vom Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN.SH) beauftragten Arbeiten beginnen kommende Woche und werden bis Oktober fertiggestellt.

Ein 70 Meter langer Abschnitt der Ufermauer vor dem Hotel Miramar war bereits 2009 verstärkt worden. Er zeigt in etwa, wie bald auch die anderen fünf Abschnitte aussehen werden: Aus 2,2 Meter breiten, 4,4 Meter hohen und 13 Tonnen schweren Stahlbeton-Fertigteilen wird eine Uferwand unmittelbar vor die alte Ufermauer gesetzt. Die Wandelemente werden von je zwei Verpresspfählen gehalten, die sie wie riesige Dübel 18 Meter weit schräg unten im Boden verankern. Für sie werden, so erschütterungsarm wie möglich, 20 Zentimeter starke Löcher gebohrt. Beim Einbau der Verpresspfähle wird die Zugspannung gemessen, um sicher zu sein, dass die Stahlbetonelemente perfekt halten.

Bei der Höhe der Uferwand wurde die absehbare Zunahme des Meeresspiegels infolge des Klimawandels berücksichtigt. Der zur See hin geneigte Kopf der Uferwand liegt 80 Zentimeter über dem Niveau der Promenade.

Mit Beginn der Arbeiten werden Bauzäune den Baubereich absperren. Die Uferpromenade bleibt aber begehbar. Der Aushub der Baugrube wird am Strand zwischengelagert. Strandkörbe können dort in diesem Jahr nicht stehen, ein Strandspaziergang am Ufersaum ist aber weiterhin möglich. 

Alle Baumaterialien werden vom Autozubringer Sylt über das öffentliche Straßennetz angeliefert. Der LKN.SH bittet um Verständnis für die mit dem Bau verbundenen Unannehmlichkeiten. Die Arbeiten sind aber unverzichtbar um Westerland zu erhalten und die dort lebenden Menschen vor Sturmfluten zu schützen.

Die Verstärkung der gesamten Uferwand bis 2023 kostet etwa zehn Millionen Euro. Die Arbeiten in diesem Jahr werden aus der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz des Bundes finanziert.

Pressemitteilung des LKN, Hendrik Brunkhorst