Für Pressefreiheit, Selbstbestimmung und gegen Impf-Pflicht- Sylter gehen auf die Strasse!

Auch auf Sylt gibt es seit einigen Wochen „Spaziergänge“. Die SylterInnen laufen jeden Montag um 18 Uhr eine 3/4 Stunde durch die Innenstadt Westerlands und treffen sich meist an der Sylter Welle oder am Rathaus. Es gibt keine Transparente, keine VersammlungsleiterInnen, man geht lediglich spazieren
Es sind Sylter Insulaner die für Pressefreiheit, Freiheit, Selbstbestimmung und gegen eine Impf-Pflicht diese stille Protestform nutzen. In einer Stellungnahme heisst es:

„Wir sind SylterInnen, die sich gegen eine Impf-Pflicht aussprechen, sich gegen Ausgrenzung, Diffamierung und Mobbing wenden und gemeinsam dafür stehen, dass unsere persönliche Wahlfreiheit hinsichtlich unserer Gesundheitsvorsorge unangetastet bleibt. 

Wir sind Bürger- und BürgerInnen aus allen sozialen Gruppen und Richtungen der insularen Gemeinschaft, die auf Sylt leben oder eine starke Beziehung zur Insel haben.

Wir agieren demokratisch, unparteiisch, gewaltfrei, phantasievoll bunt und positiv. Wir distanzieren uns ausdrücklich von rechtspolitischen Strömungen und Parteien mit faschistischem Gedankengut.

Einigkeit und Recht und Freiheit- das sind Grundpfeiler unserer Demokratie, die wir durch eine Impfpflicht stark gefährdet sehen. Wir sind gegen Radikalisierung, pauschale Schuldzuweisungen und Polemik. Vielmehr agieren wir auf der Basis des Grundgesetzes, dass eigens geschrieben wurde, um auch Minderheiten zu schützen.

Uns einen die starken Bedenken, die wir gegen die von der Regierung und Pharmaindustrie verordneten Substanzen, die sogenannten Impfstoffe, haben, die eigentlich aber eine prophylaktische Gentherapie sind. So bezeichnet zumindest

Stefan Oelrich, Bayer-Vorstand, die mRNA Substanzen. Oelrich ist Leiter der Medikamentensparte des Bayer-Konzerns, die im vergangenen Jahr unter seiner Verantwortung einen weltweiten Umsatz in Höhe von 17 Milliarden Euro erzielte. Zur Eröffnung des jährlich stattfindenden World Health Summit am 24. Oktober 2021 in Berlin sprach er neben dem Bundesgesundheitsminister, dem WHO-Direktor, der EU-Kommissionspräsidentin und dem UN-Generalsekretär. In seiner Begrüßungsrede räumte Oelrich ein:
Die mRNA-Impfungen sind ein Beispiel für Zell- und Gentherapie. Hätten wir vor zwei Jahren eine öffentliche Umfrage gemacht und gefragt, wer bereit dazu ist, eine Gen- oder Zelltherapie in Anspruch zu nehmen und sich in den Körper injizieren zu lassen, dann hätten das wahrscheinlich 95 Prozent der Menschen abgelehnt. Diese Pandemie hat vielen Menschen die Augen für Innovationen in einer Weise geöffnet, die vorher nicht möglich war.“

Unsere Bedenken basieren daher auf einem gesunden Misstrauen gegen Gentechnik, pharmazeutische Großkonzerne und eine Politik, die seit Beginn der Covid19 Affäre Meinungen von Experten ausgrenzt, die nicht deren Narrativ von einer ausweglosen Pandemie stützen, die unsere Gesellschaft angeblich an den Rand ihrer Existenz treiben wird.

 Wir sind vielmehr der Auffassung, dass die Coronamassnahmen-Politik selbst eine Bedrohung für eine freiheitlich-demokratische Gesellschaft darstellt und unsere Gesundheit gefährdet. Dabei berufen wir uns auf weltweit veröffentlichte offizielle Daten von Regierungen und zuständigen Institutionen sowie auf ausgewiesene Fachleute aus den Feldern Virologie, Epidemiologie, Medizin, Psychologie, Pädagogik, Naturheilkunde, u.v.a.m.

Da außerdem die „Impfung“ offensichtlich nicht ausreichend gegen eine Übertragung des Virus und nicht vor einer Erkrankung mit COVID 19 (und deren Varianten) schützt, scheint uns das Risiko einer Corona-„Impfung“ nicht im Verhältnis zu ihrem Nutzen zu stehen. Auch insgesamt halten wir die Massnahmen angesichts der gesellschaftlichen Kollateralschäden für unverhältnismässig zu den vom RKI und DIVI veröffentlichten, extrem geringen Zahlen von tatsächlich erkrankten, also hospitalisierten Menschen.

Aus gleichen Gründen weisen wir den Vorwurf der Unsolidarität mit den Geimpften zurück, da wir alle gleichermassen ansteckend bleiben. Die sogenannte Überlastung der Krankenhäuser sehen wir durch eine Wirtschaft und Politik verursacht, die auf Profitmaximierung in KH´s abzielt. Dies könnte politisch leicht geändert werden und ist nicht auf dem Rücken von Patienten und Pflegekräften auszutragen, vor deren Leid, bzw. Leistung wir grossen Respekt haben und Mitgefühl empfinden.

Was die, in der Notzulassung befindlichen, mRNA-Substanzen angeht, zeichnet sich bereits jetzt deutlich ab, dass die Fälle mit unerwünschten Nebenwirkungen laut WHO in die Millionen gehen – ganz anders als bei herkömmlichen Impfstoffen. 

Insbesondere die Behandlung von Kindern und Jugendlichen, die selbst kaum von symptomatischen Krankheitsfällen betroffen sind, lehnen wir ab. Zumal gefährliche Langzeitfolgen nach der Behandlung mit mRNA zu befürchten sind. Dies halten wir auch vor dem Hintergrund einer kompletten Befreiung der Pharmafirmen von jeglicher Produktverantwortung und -Haftung für unverantwortlich.

Viele von uns betrachten Gesundheit umfassender als die Abwesenheit von Krankheit und haben gute Erfahrungen mit Naturheilkunde und alternativen Therapien gemacht. Viele von uns übernehmen hohe Eigenverantwortung für ihre Gesundheit mittels langjähriger Bewusstseinsbildung, schadstoffarmer, vitaler Ernährung, Bewegung und zahlreicher anderer gesundheitspräventiver Massnahmen. Die erzwungene Einwilligung in eine Behandlung mit gentherapeutischen Mitteln würde einem Missbrauch dieser Bemühungen entsprechen und könnte daher auch zu psychischen Belastungen führen.

Insofern sehen wir in dem Erlass einer allgemeinen Impfpflicht einen Verstoss gegen Bürger- und Menschenrechte, solange keine eindeutigen, gesicherten Erkenntnisse zur Notwendigkeit und Alternativlosigkeit vorliegen, um grosse Anteile der Gesellschaft vor Schaden zu bewahren.

Personen mit Wohnsitz auf Sylt können sich hier informieren: https://t.me/+E7LQqUFMM2U3ZTcy

Sylt NaturReporter im Interview mit Le Figaro zu Ausbauplänen von Offshore-Industrie der Ampel in Nordseegewässern

Sylt/Berlin/Paris
Inselbewohner, Naturschutzverbände und gewählte Umweltschützer prangern die ungebremste Ausbreitung von Windkraftanlagen im Meer an.
Unser LeFigaro-Reporter Pierre Avril berichtet von Sylt

Erschienen am 8.12.2021 in Le Figaro


Von der Westküste der Insel Sylt aus sind die achtzig Windräder des Windparks Butendiek nur an klaren Tagen zu sehen.- Und das war am Donnerstag, den 1. Dezember der Fall, als ein kräftiger, eisiger Nordwind die Wolken vertrieb und dreißig Kilometer in der Ferne eine geradlinige Abfolge von Pfeilern und Windmühlenflügeln sichtbar wurde.

In dem Naturparadies Sylt, der nördlichsten Insel Deutschlands, die mit der Fähre erreichbar ist, stört dieser industrielle Anblick nur minimal den Charme der Insel, dennoch bewegt das einen Teil der 18.000 Einwohner.


„Die Windenergiebranche in Deutschland ist auf der Suche nach neuem Schwung.


Von seinem Haus aus läuft Lothar Koch nur drei Minuten, bevor er sich täglich frühmorgens in die Wellen der Nordsee stürzt. Dabei ignoriert er die vertraute Skyline. Der örtliche Naturschutzaktivist und Sprecher der Grünen gibt jedoch zu, dass diese Windkraftanlagen, mit denen seine neuerdings regierenden Freunde das Meer in Massen zupflastern wollen, ein wichtiger Grund dafür ist, dass er neulich gegen den Koalitionsvertrag gestimmt hat. „Das ist zu gefährlich, das muss gebremst werden“, meint Lothar Koch.

Dass ein Umweltaktivist seine Partei abstraft, weil sie zu viele Windräder gegen die globale Erwärmung aufstellen will ist nicht banal. Sein Verhalten veranschaulicht „das tiefe Dilemma“, in dem sich die Umweltschützer nach der Lektüre des Koalitionsvertrags befinden, der wiederum weitgehend von den grünen Verbündeten inspiriert wurde. Die Regierung kündigte an: „Wir werden die Produktionskapazitäten für Offshore-Windenergie erheblich ausbauen“.Das bedeutet eine Mindestproduktion von 70 Gigawatt im Jahr 2045, zehnmal mehr als die derzeitige Kapazität, verteilt auf die Nord- und Ostsee.

Lothar Koch und seine Freunde haben schnell ausgerechnet, dass in 20 Jahren auf den beiden Meeren, die an Deutschland grenzen, 14.000 Windräder stehen werden, während es Ende 2019 nur 1469 waren. „Die gesamte Nordsee wird dann voller Windkraftanlagen sein und bis 2045 eine ewige Baustelle bleiben“, sagt Koch.
Der Aktivist, der von Beruf Biologe ist, befürchtet, „dass Räume für geschützte Arten verschwinden“. „Die öffentliche Meinung ist sehr sensibel was das Thema globale Erwärmung angeht, da ihre Auswirkungen sichtbar sind, aber sehr wenig für das Aussterben der Artenvielfalt. Dabei sind diese beiden Phänomene eng miteinander verbunden“.


Sieben neue Windkraftanlagen pro Tag


Butendiek ist einer von dreiundzwanzig Windparks, die im Namen der Förderung erneuerbarer Energien im deutschen Teil der Nordsee errichtet wurden. Um die Klimaziele zu erreichen, die auf der Konferenz in Glasgow bestätigt wurden, hat Deutschland nach dem Ausstieg aus der Atom- und Kohlekraft keine andere Wahl, als die Windkraft zu verdoppeln: Laut dem Magazin Stern sind das sieben neue Windräder pro Tag!


Vor Sylt haben sich die Rotorblätter in die Landschaft einigermassen eingefügt. Doch die kontroverse Geschichte der Baustelle könnte wie ein Lehrbuchbeispiel auf eine der größten Herausforderungen der Koalition hindeuten. Die Insel liegt im Wattenmeer, das seinerseits seit 2009 zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört und das größte Naturschutzgebiet des Landes (4400 km²) ist. Die Windkraftanlagen von Butendiek befinden sich in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone und wurden 2003 für den Bau zugelassen.
In jenem Jahr beeilte sich der grüne Umweltminister der Regierung Schröder, Jürgen Trittin, dem Projekt grünes Licht zu geben, obwohl er wusste, dass sich das rechtliche Fenster ein Jahr später wieder schließen würde: Der Windpark befindet sich heute in einem Vogelschutzgebiet, in dem vor allem Gaviiden leben, eine Familie von Tauchvögeln, die lange Zeit über der Wasseroberfläche schweben, bevor sie nach ihrer Beute unter Wasser tauchen.

Im Jahr 2004 wurde das Sylter Riff zum Vogelschutzgebiet erklärt. Auch Schweinswale und Kegelrobben, die am oberen Ende der Nahrungskette stehen, halten sich in dem Gebiet auf. Im Sommer wagen sich die Säugetiere zur Freude der Touristen ganz nah an die Stände heran.


Biologen zufolge hat sich die Population der Nordseeschweinswale, die derzeit im deutschen Gebiet rund 23.000 Tiere umfasst, in den letzten 20 Jahren aufgrund der Kombination aus Windkraftanlagen und Fischerei um die Hälfte verringert. Der große deutsche Naturschutzverband NABU ließ sich auf einen langen und kostspieligen Rechtsstreit ein, der im Mai 2021 mit einem Pyrrhussieg endete. Das Verwaltungsgericht Hamburg machte den Weg frei für einen Betriebsstopp des Windparks, falls die Schädigung des Lebensraums der Gaviiden dokumentiert werden sollte.

Die wahren Hoffnungen des Vereins hängen nun von einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs ab. „Windenergie trägt zur Energiewende bei, und wir unterstützen diesen Prozess, aber nur, wenn das Augenmaß gewahrt bleibt“, sagt Kim Detloff, Meeresschutzexpertin des NABU. Der Verband schätzt, dass die Zahl der Tauchvögel infolge des Baus der in der Nordsee errichteten Windkraftanlagen um 30 % zurückgehen wird.

Auch Hochseefischer und die Gemeinde Sylt haben gegen den Windpark geklagt. Die sehr exklusive Gemeinde Kampen, in der Villen zu hohen Preisen verkauft werden und Luxusboutiquen neben großen Autos zu finden sind, wurde vor dem Verfassungsgericht abgewiesen.
Im Nachbarort Sylt, der als Hauptstadt fungiert, befürchtet Bürgermeister Nikolas Häkel, dass dieses kleine Paradies, das ausschließlich vom Tourismus abhängt, durch die Windkraftnutzung verschmutzt werden könnte. „Unsere größte Sorge gilt weniger den Vögeln als vielmehr dem Schiffsverkehr, der durch diese Projekte verursacht wird, und dem Risiko, dass Öl an den Stränden ausläuft“, erklärt der Politiker.

Die Umweltschützer kritisieren auch den ständigen Verkehr von Schnellbooten, die von der dänischen Grenzinsel Römö aus Wartungstechniker zu deutschen Windparks bringen, was Meeressäuger vertreibt.


„Ein Science-Fiction-Projekt“ in der Nordsee


Im Gegensatz dazu setzt die winzige Nachbarinsel Helgoland auf den Windkrafttourismus und bietet „grüne“ Ausflugstouren zu den Parks an. Katja und Sonja, ein befreundetes Paar aus Hamburg, sind von den Werbeprospekten der Tourismusagenturen angetan. „Sicherlich kann das Versenken von Rohren im Meer schädlich für Schweinswale sein, und die Aussicht ist auch nicht so toll. Gleichzeitig bilden diese Masten einen neuen Lebensraum für Muscheln und Krebse. Was die Zugvögel angeht, so haben wir auch welche, die gegen unser Fenster fliegen“, verharmlosen die beiden jungen Frauen, die am Strand spazieren gehen, Windkraftanlagen verteidigen und bei den Wahlen für die Grünen gestimmt haben.


Auf der anderen Seite des Spektrums sind die Windkraftunternehmen in widersprüchlichen Anordnungen gefangen. Die verschiedenen Klagen gegen Butendiek haben zusammen mit den Problemen der Aktionäre dazu geführt, dass sich der Baubeginn um zehn Jahre verzögert hat. Neben den Klagen von Umweltschützern und Anwohnern macht dem niederländischen Konzern Tennet, dem alleinigen Betreiber von Offshore-Stromverbindungen in Deutschland, die dezentralisierte deutsche Bürokratie zu schaffen.


Das sehr windige, von der Nordsee umspülte Bundesland Schleswig-Holstein ist ein beliebter Ort. Der ehemalige Landesumweltminister Robert Habeck, heute Klima- und Wirtschaftsminister in der Regierung Scholz, gilt als Verbündeter der Unternehmen der Branche.
Tennet erwartet viel von den neuen Behörden, ohne sich Illusionen zu machen. „Wir werden aufgefordert, in der Hälfte der Zeit doppelt so viel Infrastruktur aufzubauen. Um das zu erreichen, müsste die Planungsdauer für die Arbeiten auf vier Jahre reduziert werden, plus vier Jahre für die Umsetzung. Derzeit werden jedoch allein für die Planung zehn Jahre benötigt. Der Prozess, Kompromisse zu finden, muss beschleunigt werden“, plädiert ihr Sprecher Mathias Fischer.

Mit sehr vagen Aussagen zur Umsetzung, gibt der Koalitionsvertrag lediglich „Windkraftanlagen Vorrang“ bei der maritimen Nutzung und betont die Notwendigkeit, „miteinander verbundene“ Unterwassernetze zu bauen. Das Bundesumweltministerium bestreitet, dass es Schwierigkeiten gibt. Das Landesministerium von Schleswig-Holstein ließ seinerseits die mehrfachen Anfragen des Figaro unbeantwortet.


„Wir müssen Lösungen finden, denn es macht uns keinen Spaß, vor Gericht zu gehen. Leider zeigen die Politiker sich als zu feige, bedauert NABU-Experte Kim Detloff, der aber nicht kapitulieren will.
Ein Beispiel: Das Unternehmen Tennet plant heute in der Nordsee, 120 Kilometer vor Sylt, eine gigantische Plattform zur Anbindung von Windenergie-Stromtrassen zu bauen. Die NGO kritisiert dieses „Science-Fiction-Projekt“, das mit den Projekten der Golf-Emirate vergleichbar ist und ihrer Meinung nach „das Ökosystem der Nordsee umwälzen wird“ ….

Das Ende der Vogelwart-Bauwagen-Ära auf Sylt und eine neue Station in Morsum

Ziemlich versteckt am Ende einer Sackgasse in Morsum stand auf dem Bauhof des LKN, gleich hinter dem Nössedeich an der Morsum Ode in den letzten 30+? Jahren ein Vogelwartbauwagen. Einer von mehreren auf Sylt und einer von vielen an der Wattenmeerküste.

Zumindest auf Sylt ist diese wohl einfachste und romantischste Version einer Vogelwartstation nun beendet- und das ist wohl auch gut so.

So nett sich die Robinsonade anhört, einen Sommer einsam am Watt in einem kleinen Bauwagen Dienst für den Naturschutz zu schieben, so ungenau ist diese Vorstellung jedoch. Der Dienst an der Morsum Odde beginnt für die Vogelwartin oder den Vogelwart nicht erst bei Sommertemperaturen, sondern gleich nach Ostern und dauert bis in den November hinein. Ein Bauwagen ist schlecht isoliert, hat meist einen spärlichen Gasofen zum Heizen und ansonsten nur mit Glück (so wie in Morsum) fliessend Wasser und Strom aus der Leitung. Die Vogelwarte der vergangenen Jahrzehnte, zunächst Zivildienstleistende und später Menschen, die als Bundesfreiwilligendienstler kamen, mussten also ziemlich abgehärtet und stabil sein.

von Links vor der neuen Station: H.Förster (SW), E.Dehn (Edeka) D. Schaper (SW), C.Goetze (SW)

Heute trafen sich dort, wo bislang der letzte Sylter Bauwagen dieser Art stand, eine hochrangige Riege des Wattenmeerschutzes um etwas Neues einzuweihen: Harald Förster, der Geschäftsführer der überregionalen Schutzstation Wattenmeer kam mit seinem Pressesprecher Christof Goetze und dem örtlichen Sylter Stationsleiter Dennis Schaper. Der Direktor der Abteilung Nationalpark im LKN kam in seiner Eigenschaft als Vorsitzer der Stiftung Nationalpark. Die finanzierten mit einem Löwenanteil schliesslich das, was nun anstelle des Bauwagens auf dem Bauhof steht: ein super ausgestattetes „Mobile-Home“.


Hier wird der nächste Freiwilligendienstler im kommenden Jahr ein Häuschen vorfinden mit Dusche, Warmwasseranschluss, Stromversorgung, Induktionsherd und einigen Annehmlichkeiten mehr, von denen die Vorgänger nur träumen konnten. Die Nachfrage an freiwilligen Vogelwarten, die hier einziehen möchten, dürfte in den kommenden Jahren also nicht abreissen.

Damit ist der eigentliche Zweck, der Schutz von Salzwiesen und Brutvögeln an der Morsum Odde sowie eine professionelle Besucherinformation auch Dank weiterer Spender (Edeka und Südkap/Hörnum, viele Eintelspender) nun wieder für lange Zeit sichergestellt.

von Links:Ehepaae Dehn (Edeka), C.Goetze (SW), M. Kruse (Nationalparkstiftung), Vertreter Südkap Hörnum, M. Stitz (Rotary Club)

Millionenaufwand zum Schutze Sylts

Die Sandaufspülungen vor der Insel Sylt stellten auch in diesem Jahr einen Schwerpunkt des Küstenschutzes in Schleswig-Holstein dar.


Zwischen Anfang Mai und Mitte Oktober wurden rund 2,45 Millionen Kubikmeter Sand an der Westküste von Sylt verbracht. Rund 1,2 Millionen Kubikmeter verteilten sich auf drei Abschnitte in Hörnum (Bunker Hill, Niweterkül, Hauptstrand), einen in List und einen im Bereich des Übergangs von Westerland nach Wenningstedt.

Weitere rund 1,25 Millionen Kubikmeter wurden in den Vorstrand von Westerland und Hörnum als Riffaufspülung zur Stabilisierung des Küstenvorfeldes eingebracht. Davon wurden rund eine Million Kubikmeter Sand in den Vorstrand von Hörnum eingebracht, die der Auffüllung des sich dort im Abtrag befindenden Küstenvorfeldes dienen. Die Kosten der diesjährigen Sandaufspülung belaufen sich auf ca. 13,8 Millionen Euro.


Ende des vergangenen Jahres wurden die Sandaufspülungen erneut EU-weit ausgeschrieben und Anfang dieses Jahres vergeben. Durch eine vierjährige Vertragslaufzeit (bis Ende 2024) kann die Wirtschaftlichkeit erhöht und eine flexible Ausführung gewährleistet werden. Es ist vorgesehen, in diesem Zeitraum rund fünf Millionen Kubikmeter Sand zur Stabilisierung der Sylter Westküste einzubringen. Die Kosten von rund 28,5 Millionen Euro werden von der EU, dem Bund und dem Land Schleswig-Holstein getragen.


Wegen der hohen Wellenenergie vor Sylt bilden die flexiblen Strandaufspülungen die effektivste Schutzmaßnahme. Eine Optimierung ist nur in Form der Verlagerung und Ergänzung von Sandaufspülungen in den Vorstrand möglich. Sie stellen eine kostengünstigere Alternative dar und gewährleisten eine effizientere und natürlichere Umverteilung des Sandes im System. Die Strandaufspülungen können so jedoch nicht gänzlich ersetzt werden, da diese zum Aufbau der Vordünen als Sandreserve (Puffer) für extremere Sturmfluten erforderlich sind.


Nahezu zeitgleich mit dem Ende der Sandaufspülungen erfolgt die Wiederaufnahme des Rückbaus der für den Küstenschutz nicht mehr notwendigen Buhnen. Im Süden von Westerland wird damit begonnen, in Richtung Rantum die sechs noch verbliebenen Kastenbuhnen zu entfernen. Der Rückbau ist eine Kompensationsmaßnahme für die Eingriffe in Natur und Landschaft, die bei der Bodengewinnung aus dem Entnahmefeld „Westerland III“ entstanden sind. Der hier gewonnene Sand findet unter anderem bei den jährlichen Sandaufspülungen auf Sylt Verwendung.


Jeweils im Frühjahr, nach Abklingen der Winterstürme, werden Aufspülorte und –mengen nach detaillierter Vermessung durch den Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) einvernehmlich mit den Vertreterinnen und Vertretern der Inselgemeinden und dem Landschaftszweckverband Sylt festgelegt. Seit 1972 wurden so zum Schutz der Insel Sylt rund 57 Millionen Kubikmeter Sand mit Kosten in Höhe von rund 262 Millionen Euro vorgespült.

Pressemitteilung des LKN

Über 100 tote Schweinswale in den Niederlanden angeschwemmt – Ist erneut das Militär schuld?

Gestrandete Schweinswale auf Ameland. (C) Rob Knoeff / RTZ

Auf den niederländischen Wattenmeerinseln Vlieland, Terschelling, Ameland und Schiermonnikoog werden seit dem Wochenende unzählige tote Schweinswale angespült. Allein am Strand von Ameland wurden 26 tote Wale entdeckt, und es werden immer mehr. Der Grund für das Massensterben ist derzeit noch unklar, es gibt jedoch Hinweise darauf, dass Militäraktivitäten diese Katastrophe verursacht haben könnten.

Die Kadaver weisen alle einen ähnlichen Verwesungszustand auf, was darauf schließen lässt, dass die Schweinswale annährend gleichzeitig und durch dasselbe Ereignis gestorben sein müssen. Vermutlich weiter draussen auf See, denn der stetige Nordwind der letzten Tagen trieb die Kadaver nach längerer Verweildauer im Meerwasser auf die Strände.

„Etliche Wale auf den Fotos wiesen Hämatome und untypische Verletzungen auf. Mein erster Gedanke war, dass das eine Folge von Altmunitionssprengung sein könnte“, sagt Denise Wenger, Vorsitzende von Schweinswale e.V., „Dass Militärübungen und ungesicherte Altmunitionssprengungen jährlich massenhaft tote Schweinswale verursachen, wird schon lange vermutet. Auch in deutschen Gewässern finden solche Übungen und ungesicherte Sprengungen statt. Das ist unverantwortlich!“, kommentiert Wenger.

„Die Zahl der Schweinswale, die seit Mitte letzter Woche an den niederländischen Küsten angespült wurden, ist extrem hoch“, erklärt Lonneke IJsseldijk von der niederländischen Universität Utrecht, wo die Tierkadaver untersucht werden. „Unter den gestrandeten Tieren befinden sich viele erwachsene Tiere. Eine derartig hohe Sterblichkeit älterer Tiere haben wir noch nie erlebt.“ 

Die Todesursache und das Ausmaß der Verluste sind unklar und immer noch werden weitere, auf dem Meer treibende, tote Schweinswale gesichtet – IJsseldijk rechnet daher mit weiteren Anstrandungen in den kommenden Tagen. Rund 20 Kadaver wurden bereits für eine eingehende Untersuchung eingefroren. Doch angesichts des Verwesungszustandes der toten Wale könnte die genaue Todesursache schwierig zu ermitteln sein. 

Zwischenzeitlich gibt es Mutmaßungen darüber, was den Tod all dieser Schweinswale ausgelöst haben könnte. Neben einer möglichen Virusinfektion stehen vor allem militärische Aktivitäten im Fokus der Spekulationen. 

So findet seit 23. August eine großangelegte internationale Minenräumübung mit rund 600 Soldat*innen vor der Insel Ameland statt. Doch militärische Aktivitäten im Meer werden nicht mit Blick auf die Umwelt geplant und durchgeführt. Um die Meeresbewohner vor dem tödlichen Schalldruck zu schützen, sind beispielsweise doppelte Blasenschleier oder andere Schalldämmungsmethoden nötig. Die Anstrandung so vieler verendeter Wale spricht dafür, dass derartige Schutzmaßnahmen auch diesmal nicht angewandt wurden. Erst im Jahr 2019 starben in der deutschen Ostsee Dutzende Schweinswale, nachdem dort die Bundeswehr in Kooperation mit der NATO mitten in ausgewiesenen Schutzgebieten Minen ohne jegliche Vorsorge gesprengt hatte. Damals war geltendes Naturschutzrecht gebrochen und das Umweltministerium erst gar nicht informiert worden.

„Wenn sich herausstellt, dass militärische Aktivitäten die aktuelle Massenstrandung verursacht haben, haben wir einen handfesten Umweltskandal“, erklärt Fabian Ritter, Leiter Meeresschutz bei Whale and Dolphin Conservation. „Schweinswale sind europaweit streng geschützt. Dass militärische Aktivitäten immer wieder über geltendes Naturschutzrecht gestellt werden, kann nicht länger hingenommen werden: Gerade in Zeiten des Klimawandels und des stetig fortschreitenden Artensterbens ist es inakzeptabel, dass die Militärs einen Freifahrtschein zur Naturzerstörung bekommen, die zu massivem Biodiversitätsverlust führen. Das Leben von Seevögeln, Robben, Walen und Fischen wird hier fahrlässig aufs Spiel gesetzt. Es wird Zeit, dass sich auch Verteidigungsministerien ihrer Verantwortung für den Erhalt des Ökosystems Meer bewusst werden.“   

Schweinswale e.V. und Whale and Dolphin Conservation setzen sich bereits seit vielen Jahren für den Schutz der Schweinswale in deutschen sowie europäischen Gewässern ein. Beide Organisationen kritisieren scharf, dass militärische Übungen mitten in Schutzgebieten immer noch erlaubt sind.

Gemeinsame Pressemeldung von Whale and Dolphin Conservation und Schweinswale e.V.