Hohe Erwartungen an Sylts neue Klimamanagerin

Am 15.November wird die neue „Klima- und Nachhaltigkeitsmanagerin“ Catharina Beyerlein offiziell ihr Amt antreten. NaturReporterSylt wünscht Zielstrebigkeit, Durchsetzungskraft, gute Zusammenarbeit und gutes Gelingen! Setzen Sie bitte im wahrsten Sinne des Wortes alle Hebel für Klimaschutz und Nachhaltigkeit auf dieser Insel in Bewegung!

Frau Beyerlein folgt nach einer fünfjährigen Pause, dem ehemaligen Klimamanager des Landschaftszweckverbandes, der vorzeitig seinen Job aufgekündigt hatte.(s. auch hier ). Damit wird eine Forderung der Grünen erfüllt , und auch der rund 1100 DemonstranInnen, die am 20.9. vor dem Rathaus in Westerland für mehr Klimaschutz protestierten .

Leider verstrichen nun etliche ungenutzte Jahre, in denen zum Thema Klimaschutz auf Sylt wieder alles stagnierte. Bereits 2011 attestierte ein insulares Gutachten zum Klimaschutz Sylt sehr schlechte Noten im Bundesvergleich.

Wird die Bronzefigur, die für Umweltschutz auf Sylt steht nun endlich lebendig?

Insofern lastet auf der hochdotierten neuen Stelle, die beim LZV angesiedelt ist ein hoher Erwartungsdruck.

Das sollten wir von der Klima-und Nachhaltigkeitsmanagerin erwarten:
Die Forderungen des breiten „Aktionsbündnis Reizklima“ der Demo vom 20.9.2019 fassen das schon gut zusammen:

  • Ab sofort: Ausrichten alle insularer Entscheidungen an den Klimazielen und Einrichten einer insularen Klima-Kommission, die unter Vorsitz der Nachhaltigkeitsmanager*In vierteljährlich Vorschläge an die Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung weiterleitet.
  • Ab 2020 eine Bilanz zum Treibhausgasverbrauch von Sylt in Tonnen CO2 Äquivalenz veröffentlichen und jährlich fortschreiben.
  • Maßnahmen ergreifen um den Treibhausgasverbrauch auf der Insel jährlich linear zu senken bis 2035 das Ziel 100% klimaneutrale Insel erreicht ist. 
  • Verwaltung, Eigenbetriebe und Betriebe an denen die Gemeinden beteiligt sind per Satzung strickt auf das Ziel 2035  100% klimaneutral ausrichten. 
  • Zurückdrängen des Individualverkehrs, Vorrang für ÖPNV, Fahrrad, Fußgänger. Schnelle Umsetzung des Radwegekonzepts.
  • Konsequente Ausrichtung der Fremdenverkehrswerbung auf nachhaltige Anreise und nachhaltige Mobilität auf der Insel.

Ansonsten: Sichtung, Bündelung und Begleitung aktueller insularer Aktivitäten zum Thema Klimaschutz. Derzeit scheint es in unterschiedlichen „Lagern“ Arbeitsgruppen und Initiativen zu geben, die in der Thematik etwas bewegen wollen. Dazu gehören Umweltschutzverbände, Parteien, und andere Institutionen wie die Dehoga, SMG, SU, AWI etc. Das gälte es nun sinnvoll zu koordinieren, damit nicht doppelt parallel gearbeitet wird.

An erster Stelle sollte sicher eine saubere Bilanz der insularen Energie- und CO2 -Ströme stehen. Nur wenn das bekannt ist, kann zielgerichtet und effektiv gearbeitet werden und auch in kommenden Jahren der Erfolg der Klimamanagerin evaluiert werden.

Lothar Koch